Pressestimmen zum EM-Aus EURO: Pressestimmen zum EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich

Köln - Die französische Presse schwelgt nach dem EM-Halbfinalsieg gegen Deutschland im Jubel. In den höchsten Tönen loben die Franzose ihre „Equipe Tricolore“. „Sie haben es getan“, jubelte die Zeitung „Le Parisien“.
Ganz anders sieht die Lage hierzulande aus. Das größte Boulevard-Blatt macht Kapitän Schweinsteiger, der die Pleite mit einem Handspiel einleitete, zum Sündenbock. Die Pressestimmen.
„La Provence“: „Merci. Ein großgeschriebenes MERCI, das größtmögliche für diese sportliche Heldentat und für diesen seltenen Moment, den ihr uns geschenkt habt. Ihr habt gewonnen, was man das 'Spiel des Jahrhunderts genannt hatte'. (...) Kolossal. Die Legende des 7. Juli. Griezmann, der Euro-Star.“
„Le Figaro“: „Und am Ende, dieses Mal, hat Frankreich gewonnen. Ein Sieg für die Geschichte. Sie haben es geschafft! Ein Erfolg, der in der Geschichte des französischen Fußballs verewigt sein wird. Gegen Deutschland, den Weltmeister. Der Angstgegner seit 1958.“
„L'Équipe“: „Die Ekstase. Macht des Schicksals. Die französische Mannschaft steht im Finale der Euro wie die Generation Platini 1984, wie die Generation Zidane 2000, und man muss sich nicht am Kopf kratzen, um ihr jetzt einen Namen zu geben: Antoine Griezmann.“
„La Marseillaise“: „Im Finale! Am Ende gewinnt Frankreich.“
„Libération“: „Griezmann streckt Deutschland nieder. Frankreich ist im Finale. Beherrscht in der ersten Halbzeit, schaffen es 'Les Bleus' dank eines großzügigen Elfmeters und einer Gala von Griezmann.“
„Aujourd'hui“: „Was für ein Fuß! Dank eines Doppelpacks von Griezmann schlagen 'Les Bleus' Weltmeister Deutschland. Griezmann Präsident.“
„La Parisien“: „Sie haben es getan. Diese Bleus mit ihrem Auftreten ewiger Jugendlicher, ihrer Unbesorgtheit und ihrer Liebe zum Spiel symbolisieren bereits ein anderes Frankreich. Jenes, das nicht seiner vergangenen Größe hinterherrennt, das an sein Talent glaubt und am Sonntag die Chance haben wird, seinen Namen in die große Geschichte des Sports einzuschreiben.“
So reagiert das restliche Europa auf die Schlacht von Marseille
Schweiz
„Blick“: „Doppelter Griezmann schießt Deutschland ab! Schweinsteigers Handspiel im Strafraum unmittelbar vor der Pause stellt alles auf den Kopf.“
„Neue Zürcher Zeitung“: „Natürlich Griezmann. Der Ausfall Boatengs während des Spiels erweist sich für die Deutschen als entscheidende Schwächung.“
„Tages-Anzeiger“: „Dämonen austreiben in Marseille - Ausgerechnet Bastian Schweinsteiger also sollte es sein, der den Untergang seiner Mannschaft einleitete.“
„Basler Zeitung“: „Die grosse Show des Antoine Griezmann - auf den Spuren des grossen Michel Platini. Frankreich bodigt Weltmeister Deutschland - und feiert frenetisch diesen Teufelskerl Antoine Griezmann“
Österreich
„Die Presse“: „Frankreichs Traum nimmt Formen an“
„Der Standard“: „Griezmann verabschiedet den Weltmeister“
„Kurier“: „Finale dahoam. Während Gastgeber Frankreich nach einem 2:0-Sieg am Sonntag gegen Portugal das Endspiel der Heim-EM bestreiten darf, müssen es die Deutschen rund um Tormann Manuel Neuer zuhause in Deutschland vor dem Fernseher verfolgen.“
Italien
„Gazzetta dello Sport“: „Deutschland, Italien hat dich zerstört. Ohne Gomez kein Tor, und Müller trifft kein einziges Mal.“
„Corriere della Sera“: „Die Franzosen fliegen ins Finale, nachdem sie Deutschland geschlagen haben: ihren Angstgegner, so wie es Italien für die Deutschen war.“
„Corriere dello Sport“: „Deutschland war nicht in Form, vielleicht waren sie nach der Schlacht gegen Italien müde.“
Schweden
„Aftonbladet“: „Deutschland hatte alles auf einmal gegen sich: Verletzungen, die Müdigkeit und einen geplatzten Boateng-Muskel. Joachim Löw hatte alles auf eine Karte gesetzt, aber es reichte nur für die beste Halbzeit der EM.“
„Dagens Nyheter“: „Jetzt ist der kleine Kaiser Antoine Griezmann der König des französischen Fußballs. Und jetzt ist Didier Deschamps nur einen Sieg davon entfernt, als Trainer dort weiterzumachen, wo er als Spieler aufgehört hat. (...) Die Liebe des Volkes hat Frankreich schon gewonnen. Jetzt bleibt nur noch das EM-Finale. Mit Antoine Griezmann im Team ist alles möglich.“
Norwegen
„Aftenposten“: „Frankreich - Deutschland wäre ein würdiges Finale gewesen. Deutschland hat eine große Vorstellung abgeliefert, aber ohne zu treffen. Das war der Unterschied. Da können wir Deutschland einen Platz im Finale gönnen, soviel wir wollen. Frankreich hat ihn verdient.“
Dänemark
„DR online“: „Frankreich hat die beste Mannschaft der EM nach Hause geschickt. Deutschland war das beeindruckendste Team bei der EM, aber hat den französischen Gästen ein Fest am Sonntag verehrt. Es ist ein etwas merkwürdiges Gefühl, von einer Mannschaft beeindruckt zu sein, die gerade 0:2 verloren hat, aber es ist schwer, nach Deutschlands Niederlage im EM-Halbfinale etwas anderes zu fühlen.“
„Tipsbladet“: „Frankreich nach deutscher Dominanz klar fürs Finale. Antoine Griezmann hat Les Bleus mit zwei Toren ins Finale geschossen, obwohl Deutschland große Teile des Spiels dominiert hat.“
Griechenland
„SportDay“: „Alles ist Blau. „One (Griez)Mann Show“ und die Gastgeber im Finale“.
„Goal“: „Französische Revolution. Der kleine Prinz Griezmann hat die Königin Deutschland gestürzt und träumt davon, am Sonntag den Thron zu besteigen“.
„To Fos“: „Fehlerloses Frankreich mit dem gewaltigen Griezmann als Anführer hat das wunderbare Deutschland rausgeworfen und spielt im Endspiel gegen Ronaldo und Santos“.
Das deutsche Presseecho auf das Turnier-Aus
Spiegel.de: Die ganze "Arbeit umsonst": Deutschland dominierte gegen Frankreich - und schied trotzdem aus. Das ist enttäuschend, vor allem für die Spieler.
sueddeutsche.de: Verflixter Handelfmeter - Deutschland scheidet aus. Lange Zeit dominiert die DFB-Elf das EM-Halbfinale gegen Frankreich - dann bringt mal wieder ein Strafstoß die Wende. Die Franzosen stehen glücklich im Finale.
Bild: Weini! Ausgerechnet Schweinsteiger! Ausgerechnet der Kapitän! Ein überflüssiges Handspiel, ein verwandelter Elfmeter, Das Aus im Halbfinale gegen Frankreich.
Kicker: Pleite, Pech und Griezmann - Löw-Elf scheidet aus. Es hat nicht gereicht für die deutsche Nationalmannschaft! Die Löw-Elf verlor das Halbfinale in Marseille gegen den EM-Gastgeber Frankreich mit 0:2. Der Matchwinner für die Franzosen war Griezmann, der einen Doppelpack schnürte. Die DFB-Elf warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch ein Tor wollte trotz bester Chancen nicht gelingen.
11Freunde: Die Hand Schrottes - Deutschland fliegt raus, obwohl die Mannschaft besser war.
Eurosport: Deutschlands Titeltraum geplatzt, Frankreich setzt sich durch. Zwar waren die Gastgeber nicht unbedingt besser als Deutschland, aber genau das, was der DFB-Elf fehlte, hatten "Les Bleus": Konsequenz im Strafraum - und dazu einen Griezmann in absoluter Weltklasseform. Als unglücklich lässt sich das Halbfinal-Aus für das DFB-Team trotzdem beschreiben. Ohne den späten Elfmeter kurz vor der Pause hätte alles anders ausgesehen.
Sport1: Griezmann zerstört deutschen Traum - Joachim Löws Mannschaft vergibt riesige Chancen und wird bitter vom besten Torjäger des Turniers bestraft. (red/dpa/sid)