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Energie trennt sich von Miriuta Energie Cottbus: Claus-Dieter Wollitz neuer Trainer - Vasile Miriuta entlassen

12.04.2016, 09:53

Cottbus - „Pele“ Wollitz ist zurück in der Lausitz. Der FC Energie Cottbus hat mit einer Trainer-Rochade im Kampf gegen den erstmaligen Absturz in die Viertklassigkeit zum letzten Mittel gegriffen. Rückkehrer Claus-Dieter Wollitz soll beim akut in Abstiegsgefahr schwebenden früheren Bundesligisten an den letzten fünf Spieltagen der 3. Fußball-Liga das Debakel vermeiden.

„Alles oder nichts“

Wollitz hatte die Cottbuser bereits zwischen 2009 und 2011 betreut. Der 50-Jährige leitete am Dienstag das Training in Vorbereitung auf die Partie gegen Großaspach am Samstag. Vor seinem ersten Gespräch mit den Profis in der Kabine gab sich Wollitz am Morgen gut gelaunt und angriffslustig. „Ich freue mich auf die Aufgabe. Alles oder nichts“, sagte er der „Lausitzer Rundschau“.

Der am 24. September 2015 noch als Heilsbringer verpflichtete Vasile Miriuta muss nach 25 Spielen als Cheftrainer seinen Hut nehmen: Nur fünf Siege gelangen unter seine Regie. Im Jahr 2016 verbuchte Energie in einer anhaltenden Negativserie nur zehn Punkten aus zwölf Partien, womit die Cottbuser auf Platz 18 abrutschten. Zwei Zähler trennen den einstigen Vorzeigeclub des Fußball-Ostens, der 17 Jahre in den ersten beiden Ligen spielte, derzeit vom Nicht-Abstiegsplatz.

„Es ist überaus bedauerlich“

Nach eingehender Analyse dieser Entwicklungen sah sich das Präsidium zu diesen Maßnahmen gezwungen. „Es ist überaus bedauerlich, weil Vasile Miriuta stets mit ganzem Herzen bei der Sache war. Trotz seines großen Engagements sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir der Mannschaft einen neuen Impuls geben müssen“, erklärte Energie-Präsident Wolfgang Neubert.

Wollitz ist nach Stefan Krämer (bis 19.9. 2015), Interimscoach Rene Rydlewicz (20.-23.9. 2015) und Miriuta bereits der vierte verantwortliche Trainer der Lausitzer in dieser Saison. Der Rückkehrer wird vom bisherigen U19-Coach Sebastian Abt unterstützt, der ebenso wie Frank Eulberg ab sofort als Co-Trainer fungiert.

Wollitz entfachte schon einmal Euphorie

SC Cottbus:

01.07.1963 - 28.02.1965 Willi Schober
01.03.1965 - 31.12.1965 Helmut Trunschke

BSG Energie:

01.01.1966 - 30.06.1967 Heinz Frenzel
01.07.1967 - 30.11.1969 Helmut Beulich
01.12.1969 - 31.12.1969 Günter Dabow
01.01.1970 - 30.06.1971 Erich Lüddeke
01.07.1971 - 31.12.1975 Manfred Kuperschmied
01.01.1976 - 30.06.1976 Dieter Schulz
1.07.1976 - 31.12.1977 Claus Kreul
01.01.1978 - 19.09.1980 Hans-Jürgen Stenzel
20.09.1980 - 28.02.1982 Dieter Schulz
01.03.1982 - 14.03.1982 Rudi Speer
15.03.1982 - 19.10.1984 Günter Guttmann
20.10.1984 - 19.11.1990 Fritz Bohla

FC Energie:

20.11.1990 - 06.04.1991 Timo Zahnleiter
07.04.1991 - 25.04.1992 Hans-Jürgen Stenzel
26.04.1992 - 30.06.1994 Ulrich Nikolinski
01.07.1994 - 22.11.2004 Eduard Geyer
23.11.2004 - 22.09.2007 Petrik Sander
23.09.2007 - 27.09.2007 Heiko Weber*
28.09.2007 - 07.06.2009 Bojan Prasnikar
08.06.2009 - 08.12.2011 Claus-Dieter Wollitz
09.12.2011 - 31.12.2011 Markus Feldhoff*
01.01.2012 - 04.11.2013 Rudi Bommer
06.11.2013 - 24.02.2014 Stephan Schmidt
24.02.2014 - 30.06.2014 Jörg Böhme*
01.06.2014 - 19.09.2015 Stefan Krämer
20.09.2015 - 23.09.2015 Rene Rydlewicz*
24.09.2015 - 11.04.2016 Vasile Miriuta
12.04.2016 - Claus-Dieter Wollitz

* Interimstrainer

Wollitz gilt als emotionaler Coach, der ein Team schnell begeistern kann. Das hatte er auch bei seinem ersten Engagement in Cottbus unter Beweis gestellt, als er nach dem Bundesliga-Abstieg eine neue Euphorie entfachte und mit 65 erzielten Treffern in der Spielzeit 2010/2011 den Rekord des FC Energie im Profifußball verantwortete.

Wichtigste Aufgabe von Wollitz ist es nun, möglichst schon am Samstag die Torflaute zu beenden. In den zurückliegenden vier Spielen war Energie sieg- und torlos geblieben (0:9 Tore) und stellt mit nur 27 Treffern die schwächsten Offensive der 3. Liga.

„Der Trend war zuletzt mehr als bedenklich. Wir danken Pele Wollitz, dass er diese Aufgabe übernimmt und sich in prekärer Situation zur Verfügung stellt“, sagte Neubert und verbreitete Zweck-Optimismus: „Nach wie vor sind wir fest davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben.“ (dpa)