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Urteil nach Sachsen-Derby Dynamo Dresden nach Bullenkopf-Wurf gegen RB Leipzig vom DFB hart bestraft

07.11.2016, 15:38

Dresden/Leipzig - Sieben Menschen sind nach Angaben der Dresdner Polizei an dem Wurf eines abgetrennten Bullenkopfes im DFB-Pokalerstrundenspiel zwischen Dynamo Dresden und RB Leipzig beteiligt gewesen. Sechs Personen hätten identifiziert werden können, hieß es am Montag in einer Mitteilung nach Abschluss der Ermittlungen.

Die Männer aus Nordsachsen und Südbrandenburg im Alter von 16, 17, 21, 26, 28 und 34 Jahren müssten sich nun wegen einer Ordnungswidrigkeit verantworten.

DFB sperrt 9000 Dynamo-Fans aus

Zu dem Vorfall war es am 20. August gekommen. Aus dem Fanblock der des Zweitligisten Dresden war der Bullenkopf in den Innenraum geworfen worden. Erstligist RB Leipzig wird vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull gesponsert.

Über diesen Vorfall urteilte am Montag auch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Dresdner wurden nach einer mündlichen Verhandlung in Frankfurt/Main zu einem Teilausschluss der Zuschauer sowie eine Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro verurteilt.

Im kommenden Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am 20. November (13.30/Sky) müssen mehrere Blöcke geschlossen werden, insgesamt geht es um rund 9000 Fans. Dynamo spielte nach einem Sportgerichts-Urteil auf Bewährung, diese wurde nun widerrufen.

Spruchbänder gehen "weit über die freie Meinungsäußerung hinaus"

Hauptanklagepunkt des DFB-Kontrollausschusses war der Wurf eines abgetrennten Bullenkopfes aus dem Dresdner Zuschauerbereich in den Innenraum, der allerdings erst durch nach dem Spiel veröffentlichte Bilder und Videos der breiten Öffentlichkeit auffiel. Während der Partie waren zudem mehrere Banner zu sehen, auf denen mindestens äußert geschmacklos gegen die Gäste aus Leipzig gewettert wurde. 

„Das was ans Transparenten gezeigt wurde, geht weit über die freie Meinungsäußerung hinaus“, sagte der Vorsitzende des Sportgerichts, Hans E. Lorenz, in seiner Urteilsbegründung. Der Zweitligist musste sich in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main zudem mit fünf weiteren, seit dem RB-Spiel erhobenen Anklagen auseinandersetzen. Weil es auch in diesen Fällen um das Fehlverhalten der Dresden-Anhänger (in Zweitligapartien) ging, wurden die Verfahren zu einem gebündelt. (dpa/sid/mz)