Sanktionen nach Derby Dynamo Dresden erhebt nach den Ausschreitungen im Derby in Magdeburg drei Euro Zuschlag auf Gästetickets

Dresden - Fußball-Drittligist SG Dynamo Dresden zieht weitreichende Konsequenzen aus dem Fehlverhalten einiger Fans beim Spiel beim 1. FC Magdeburg und den Aufstiegsfeiern im eigenen Stadion.
Auf Auswärtstickets wird von sofort an ein Zuschlag von drei Euro erhoben, mit denen zusätzliche Betreuer und Ordnungskräfte bezahlt werden sollen. Desweiteren wird der Club keine Sonderzüge mehr für die Fans organisieren.
„Damit soll erschwert werden, dass Chaoten und Straftäter in großen Gruppen Deckung finden“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten acht Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog.
Gästekontingent könnte reduziert werden
Weiterhin will der Zweitliga-Aufsteiger bei bestimmten Auswärtsspielen Karten im Vorverkauf nur online anbieten und bei Bedarf weniger Karten aus dem Gästekontingent abnehmen und anbieten. Auswärtsdauerkarten werden nur noch an Vereinsmitglieder abgegeben und deren Vorkaufsrecht bei Auswärtsspielen auf ein Ticket zu reduziert.
Die Club-Führung bat die Anhänger um Verständnis für die Maßnahmen, die auch die normalen Fans betrifft. „Ziel ist, Schaden von unserem Verein abzuwenden, indem das Fehlverhalten einer Minderheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert oder zumindest erschwert wird“, hieß es in der Mitteilung.
Und weiter: „Parallel wird die SGD in ihren Bemühungen nicht nachlassen, in Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden Einzeltäter festzustellen und zu sanktionieren.“
Rund um das 2:2 beim 1. FC Magdeburg, mit dem der achtmalige DDR-Meister den Aufstieg perfekt gemacht hatte, war es zu heftigen Krawallen zwischen den Anhängern gekommen. 15 Polizisten und ein Ordner wurden verletzt, 33 Strafanzeigen wurden aufgenommen, 19 Personen festgenommen. Darüber hinaus wurden 301 Dynamo-Anhänger in Gewahrsam genommen. 700 Dynamo-Anhängern war vor Anpfiff der Eintritt ins Stadion verweigert worden.
Bei der Feier im Dresdner Stadion hatten Chaoten den Rasen gestürmt und Bengalos abgebrannt. Die Polizei hat mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. (dpa/(sid)