Dynamo jubelt gegen Aue Dynamo Dresden besiegt Erzgebirgea Aue: Fallrückzieher-Tor von Patrick Schmidt entscheidet Sachsen-Derby

Dresden - Patrick Schmidt zögerte nicht lange: Der Stürmer von Dynamo Dresden legte sich am gegnerischen Strafraum mit dem Rücken zum Tor einfach in die Luft und hämmerte den Ball per Fallrückzieher in die Maschen. Mit seinem Traumtor (59.) zum 2:1 (1:1)-Sieg gegen Erzgebirge Aue sicherte Schmidt Schlusslicht Dresden in der 2. Fußball-Bundesliga einen ganz wichtigen Sieg.
„Man handelt da instinktiv. Ich will den Ball annehmen, er springt hoch. Ich setze zum Fallrückzieher an, der Ball geht rein, Wahnsinn“, kommentierte Schmidt bei Sky seinen Treffer. Der Sieg könne der Mannschaft Auftrieb geben. „Wenn du so ein Spiel drehst, kann das viel freisetzen. Wir müssen aber nachlegen“, meinte Schmidt.
Dynamo-Fans feiern ihre Mannschaft im Derby
Aues Keeper Martin Männel blieb bei Schmidts artistischer Einlage nur das Nachsehen. Der Schlussmann schimpfte wie ein Rohrspatz mit seinen Vorderleuten, weil keiner Schmidt bei seinem Tor in bester Klaus-Fischer-Manier hinderte. Dresdens Fans war es egal, der Anhang des achtmaligen DDR-Meisters war völlig aus dem Häuschen und feierte die Mannschaft lautstark bis zum Abpfiff.
Schon kurz vor der Halbzeit hatte Winter-Neuzugang Schmidt seine gute Form angedeutet. Nach einem Pass von Godsway Donyoh in die Mitte schaltete Schmidt am schnellsten und schloss vor Männel zum verdienten 1:1-Ausgleich ab. Kurz darauf hätte Schmidt noch auf 2:1 erhöhen können.
Vor 30.753 Zuschauern im ausverkauften Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion hatte Mittelfeldspieler Jan Hochscheidt (7.) die Gäste mit seinem achten Saisontor in Führung. Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) hatte zunächst auf Abseits entschieden, wurde aber durch den Videoassistenten korrigiert.
Dynamo Dresden schöpft neuen Mut im Abstiegskampf
Dresdens Trainer Markus Kauczinski jubelte nach dem Abpfiff. „Es freut mich für die Fans. Wir wussten, welch große Bedeutung dieses Spiel für die Leute hier hat“, sagte der Coach. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben aber dann zu viele Fehler gemacht“, meinte Aues Trainer Dirk Schuster bei Sky.
Für die Dresdner war der Triumph im 94. Sachsen-Derby enorm wichtig. Durch den sechsten Saisonsieg schlossen die Dresdner in der Tabelle mit 24 Punkten zum Vorletzten Karlsruher SC auf und haben nun nur noch einen Punkt Rückstand zum Relegationsplatz. „Man ist auch nicht so weit vom drittletzten Platz entfernt. Vielleicht startet man ja noch eine Serie“, meinte Dynamos Klub-Ikone Ulf Kirsten, der live vor Ort war.
Aue hingegen hat die Spitzengruppe der 2. Liga vorerst aus den Augen verloren und rutschte auf Rang acht. Zu allem Überfluss kassierte Aues Calogero Rizzuto in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte. (sid)