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Hopp spricht über Plakat-Eklat Dietmar Hopp spricht über Schäh-Plakate - Polizei ermittelt in Sinsheim gegen Bayern-Fans

01.03.2020, 14:28
Dietmar Hopp applaudiert den Fans in Sinsheim als Dank für die Solidarität.
Dietmar Hopp applaudiert den Fans in Sinsheim als Dank für die Solidarität. dpa

Sinsheim - Mehrheitseigner Dietmar Hopp vom Bundesligisten TSG Hoffenheim will keine persönlichen Konsequenzen aus dem Eklat während des Punktspiels am Samstag gegen Rekordmeister Bayern München (0:6) ziehen und hofft auf die angekündigten Maßnahmen gegen die Hetze.

„Warum soll ich nicht mehr in mein Stadion gehen? Die Personen, die das anrichten, müssen dann halt weg bleiben“, sagte Hopp am Sonntag bei Sport1: „Ich warte jetzt gespannt ab, wie das jetzt alles ins Rollen kommt.“

Der 79-Jährige gab an, dass es ihm „den Umständen entsprechend“ gehe. „Es ist leider eine neue Dimension erreicht“, äußerte Hopp: „Wenn ich nur im Entferntesten wüsste, was diese Idioten von mir wollen, dann würde es mir alles leichter fallen, das zu verstehen. Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten.“ Auf der anderen Seite habe er „diese Solidarität gesehen und gespürt - und es ist natürlich eine große Hilfe, dass da jetzt durchgegriffen wird.“

Umstrittene Kollektivstrafen des DFB als Grund für Hopp-Plakate

Am 24. Bundesliga-Spieltag wurde in mehreren Stadien gegen Hopp gehetzt, auch am Sonntag bei Union Berlin gegen Wolfsburg gab es ein Plakat. In Sinsheim wurde die Partie aufgrund von Hass-Plakaten im Bayern-Fanblock zweimal unterbrochen.

Schiedsrichter Cristian Dingert (Lebecksmühle) führte die Mannschaften in der 77. Minute für eine Viertelstunde vom Feld. Vor dem Wiederanpfiff einigten sich die Teams auf einen „Nichtangriffspakt“, um so gegen die Vorfälle zu protestieren.

Als Auslöser der abgesprochenen Aktion von Ultra-Gruppierungen gilt die zuletzt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgesprochene Kollektivstrafe gegen die Fans von Borussia Dortmund. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Spielzeiten wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.

Schmäh-Plakate gegen Dietmar Hopp: Polizei setzt Ermittlungsgruppe ein

Das Polizeipräsidium Mannheim hat als Reaktion auf die jüngsten Schmähaktionen gegen Hopp eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. In dieser sollen die Ermittlungen zu den aktuellen Vorkommnissen als auch zu Vorkommnissen in der Vergangenheit zusammengeführt werden.

„Erfahrene szene- und ortskundige“ Beamte sollen diese Gruppe bilden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zudem würden derzeit die Videoaufzeichnungen aus dem Stadion ausgewertet, „um vermeintliche Täter zu identifizieren“.

„Den verbalen und nonverbalen Straftätern dürfen wir nicht das Feld überlassen“, sagte Mannheims Polizeipräsident Andreas Stenger: „Deswegen gehen wir gezielt gegen Hass auch auf den Stadionrängen vor und nehmen konsequent die Ermittlungen gegen vermeintliche Straftäter auf.“ (sid/mz)