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Hopp schon wieder im Fadenkreuz Dietmar Hopp im Fadenkreuz: Fans von Union Berlin riskieren Spielabbruch wegen Bannern gegen Wolfsburg

01.03.2020, 13:35
Fans von Union Berlin beleidigen Dietmar Hopp mit einem Banner. Um keine Werbung für die Aktion zu machen, haben wir den zweiten Banner unkenntlich gemacht.
Fans von Union Berlin beleidigen Dietmar Hopp mit einem Banner. Um keine Werbung für die Aktion zu machen, haben wir den zweiten Banner unkenntlich gemacht. imago/Contrast

Berlin - Wegen erneuter Schmähplakate gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp ist am Sonntag auch das Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg unterbrochen worden.

Auf dem Banner im Union-Fanblock war das Gesicht des 79 Jahre alten Hopp im Fadenkreuz zu sehen, zudem wurde der Unternehmer übel beleidigt. Schiedsrichter Bastian Dankert schickte beide Mannschaften in die Kabine, Union-Kapitän Christopher Trimmel ging vor den Block und redete mit dem Vorsänger der Fans. Nach mehreren Minuten kehrten die Teams zurück und spielten die erste Halbzeit zu Ende.

„Keine Morddrohung“: Berliner Ultras erklären ihre Hopp-Plakate

„Das ist ein absolutes No-Go“, sagte Union-Manager Oliver Ruhnert beim Streamingdienst „DAZN“ in der Halbzeitpause. „Persönliche Beleidigungen oder Verunglimpfungen sind einfach nicht akzeptabel. Da sind wir uns einig.“ Der Stadionsprecher sagte durch, dass die Partie bei einem weiteren Vergehen abgebrochen werden würde.

Die Berliner Ultra-Gruppierung „HammerHearts 2004“ rechtfertigte sich umgehend in einer längeren Stellungnahme. „Der Doppelhalter (...) ist keine Morddrohung. Er ist aber ganz klar provokant und kritisiert eine Person und eine stetige Entwicklung. Heute steht er jedoch vor allem entgegen schleichender Zensur und für die Ausdrucksfreiheit der Kurven“, stand darin.

Union-Fans zeigen Schmähbanner: Spiel gegen Wolfsburg droht Abbruch

Bevor das Fadenkreuz-Banner hochgehalten wurde, war bereits ein anderes, den DFB angreifendes Plakat bei den Köpenickern zu sehen gewesen. Dankert unterbrach die Partie kurzzeitig, die Fans skandierten: „Ihr macht unseren Sport kaputt.“

Dafür äußerte Ruhnert Verständnis. „Dass man Kritik an Dingen äußert, sachlich, da muss man auch bereit sein, kritische Worte zu akzeptieren.“ Er habe allein aufgrund der Kritik am DFB „keinen Grund“ gesehen einzugreifen. „Dann muss ich jedes Spiel unterbrechen.“ Die Partie endete am Sonntag mit 2:2.

Am Samstag war es bei mehreren Bundesliga-Spielen zu Anfeindungen gegen Hoffenheims Mäzen Hopp gekommen. Die Partie zwischen dem FC Bayern und der TSG 1899 Hoffenheim wurde zweimal unterbrochen, weil mehrere Fangruppen Hopp mit Plakaten und Rufen beleidigten.

Union-Trainer Urs Fischer fordert „Anstand und Respekt“ von den Fans

In den letzten 13 Minuten spielten die beiden Mannschaften nur noch symbolisch den Ball hin und her. Auch bei den Partien von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg und 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 gab es Proteste gegen Hopp und Spiel-Unterbrechungen.

„Ich verstehe es natürlich ein bisschen, wenn man mit etwas nicht einverstanden ist, dass man sich äußern kann“, sagte Union-Trainer Urs Fischer vor der Partie bei DAZN. Die am Samstag gezeigte Art und Weise passe aber nicht. „Das hat mit Anstand und Respekt zu tun. Wir müssen schauen, dass wir eine Lösung hinbekommen.“ (dpa)