Eine Wutrede und ihre Folgen Cornflakes für den DFB: Wie Fußball-Fans für Jan Löhmannsröben kämpfen

Kaiserslautern/Frankfurt am Main - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekommt in diesen Tagen ungewöhnliche Post. In der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt am Main, wo der DFB seine Zentrale hat, kommen viele Pakete mit Cornflakes-Packungen an. Dahinter steckt ein kreativer Protest von Fans des 1. FC Kaiserslautern.
Beim Ligaspiel des FCK beim FSV Zwickau am vergagenen Sonntag kam es in der Schlussminute zu einer Fehlentscheidung, als Schiedsricher Markus Wollenweber (28) einen Elfmeter für die Gastgeber pfiff, der dann zum 1:1-Endstand führte. Jan Löhmannsröben (27), Ex-Magdeburger in Diensten des FCK, war an der Szene maßgeblich beteiligt und wetterte anschließend in einem denkwürdigen Interview bei Telekom Sport gegen den Schiedsrichter.
Jan Löhmannsröben mit emotionalem Wut-Ausbruch im TV-Interview
„Wenn das ein Schiri ist, weiß ich nicht, Digga, dann soll der Cornflakes zählen gehen“, sagte Löhmannsröben in seinem emotionalen Monolog. Ein Spruch mit Kult-Potential. Zwar entschuldigte sich der Mittelfeldspieler anschließend für seine Worte, doch ermittelt der DFB-Kontrollausschuss nun wegen Unsportlichkeit gegen den FCK-Profi. Eine Strafe - sogar eine Sperre - ist nicht ausgeschlossen.
Dagenen wollen die Fans nun mit der Post-Aktion protestieren. „Wir rufen euch auf, bis Dienstag, 11. September, möglichst viele Cornflakes-Packungen zu kaufen und diese am selben Tag bis 15 Uhr an die DFB-Zentrale nach Frankfurt zu senden“, heißt es in einem Fan-Aufruf bei Facebook: „Dort, wo gegen die Leidenschaft, die Wurzeln unseres geliebten Sports, ermittelt wird, sind wir gefordert! Holen wir uns den Fußball und die Emotion zurück, lasst uns ein Zeichen setzen gegen die Willkür des DFB!“
Nicht nur das Lager des FCK macht seitdem mobil. In den sozialen Medien zeigten sich auch viele Fans anderer Vereine solidarisch und brachten Cornflakes-Packungen zur Post.. Emotionen gehören eben zum Fußball, schreiben viele User. Eine Strafe für Löhmannsröben wäre für sie unverständlich.
Das Löhmannsröben-Interview ist deutschlandweit zum Kult geworden Auch der FCK-Blog reagierte umgehend und brachte ein passendes T-Shirt zum Spruch auf dem Markt. Und auch Aldi Süd zeigte Humor und griff Löhmannsröbens Aussage bei Facebook auf - mit Verweis auf die eigenen Produkte.
Ob die kuriose Aktion der Fußball-Fans am Ende Erfolg hat, ist offen. Die Entscheidung des DFB zu möglichen Konsequenzen für Jan Löhmannsröben und den 1. FC Kaiserslautern steht noch aus.
(mz/bbi)