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Bundesliga am Samstag Bundesliga am Samstag: Bayern schießt den HSV ab, Leverkusen verliert irres Spiel

14.02.2015, 16:39
Bayern-Spieler Arjen Robben jubelt über seinen Treffer zum 3:0.
Bayern-Spieler Arjen Robben jubelt über seinen Treffer zum 3:0. dpa Lizenz

Berlin/Köln - Ein spielfreudiger FC Bayern hat gegen seinen Lieblingsgegner Hamburger SV zurück zur Meisterform gefunden. Der Tabellenführer fertigte die wehrlosen Hanseaten am Samstag beim 100. Aufeinandertreffen in der Fußball-Bundesliga mit 8:0 (3:0) ab. Thomas Müller eröffnete nach 21 Minuten mit einem Foulelfmeter den Torreigen. Der Weltmeister traf ebenso doppelt wie Arjen Robben (36./47.), der seine Saisontore 13 und 14 erzielen konnte, und Mario Götze (23./88.). Robert Lewandowski (56.) und Franck Ribéry (69.) bei seinem Kurz-Comeback rundeten mit ihren Treffern die furiose Münchner Champions-League-Generalprobe ab.

Die Bayern machten mit dem höchsten Saisonsieg einen weiteren großen Schritt zum 25. Meistertitel. Der HSV dagegen erlebte in der ausverkauften Münchner Arena zwei Jahre nach einem 2:9 einen weiteren Alptraum - und seine höchste Niederlage in der Bundesliga überhaupt. Nach dem 100. Nord-Süd-Klassiker lautet die Erfolgbilanz aus Bayern-Sicht: 59 Siege, 22 Remis, 19 Niederlagen.

Borussia Mönchengladbach feiert Granit Xhaka

Granit Xhaka hat Borussia Mönchengladbach den ersehnten Derbysieg zu Karneval beschert. Der Schweizer erzielte in der Nachspielzeit (90.+1) nach zähem Ringen den verdienten Siegtreffer zum 1:0 (0:0) im rheinischen Duell gegen den 1. FC Köln und sorgte für die erste Niederlage des Erzrivalen in der Rückrunde. Damit setzte sich die schwarze Kölner Derby-Serie fort: Der FC hoffte im neunten Duell seit dem letzten Sieg im November 2008 erneut vergeblich auf einen Dreier.

Dabei hatten die Kölner maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass das Spiel zum Langeweiler wurde. Der FC zog sich mit zwei Viererketten weit in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Die wenigen Gelegenheiten zu schnellen Gegenstößen ließen die Gäste ungenutzt verstreichen. Mönchengladbach spielte klar überlegen und kombinierte, meistens mit dem auffälligen Xhaka als Schaltstelle, durchaus gefällig. Doch spätestens 30 Meter vor dem Kölner Tor wurde es extrem eng, und der Offensive um Max Kruse und Raffael fehlten die Ideen.

Dost bringt die Werkself zum Verzweifeln

Bas Dost hat den VfL Wolfsburg in einem Wahnsinnsspiel mit vier Toren zum ersten Sieg überhaupt bei Bayer Leverkusen geführt. Der Niederländer war beim 5:4 (0:3) des VfL in der BayArena nicht zu stoppen und übertrumpfte sogar noch Leverkusens Heung-Min Son, der in der zweiten Hälfte eines enorm turbulenten Duells einen Dreierpack erzielte. Wolfsburg festigte den zweiten Platz - Bayer, das sich zur Pause gellende Pfiffe der Fans anhören musste, tritt im Kampf um das internationale Geschäft auf der Stelle.

Bas Dost (6./29./64./90.3) mit seinen Saisontoren sechs bis neun sowie Innenverteidiger Naldo mit einem fulminanten 30-m-Freistoß (17.) trafen für den VfL. Der Südkoreaner Son (57./63./67.) verkürzte per Dreierpack auf 2:3 bzw. 3:4. Karim Bellarabi (72.) traf zum 4:4. Allerdings war Sons erster Treffer umstritten, da Diego Benaglio den Ball unter Kontrolle hatte und Son nachstocherte. In der 82. Minute erhielt Emir Spahic wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Bremen weiter das Team der Stunde

Werder Bremen ist in der Fußball-Bundesliga weiter die Mannschaft der Stunde. Die Norddeutschen feierten am Samstag mit dem 3:2 (3:1) gegen den FC Augsburg ihren fünften Sieg in Serie und bleiben durch den erneuten Dreier das erfolgreichste Team der Rückrunde. Dank der Tore von Assani Lukimya (16.), Franco di Santo (23./Foulelfmeter) und Theo Gebre Selassie (45.) haben sich die Bremer aus dem Abstiegskampf verabschiedet und Anschluss an die Europapokalplätze gefunden. Die Augsburger, für die Ragnar Klavan (21.) und Tobias Werner (79.) trafen, kassierten die erste Niederlage im neuen Jahr und die insgesamt 50. seit dem Aufstieg.
Beide Teams boten den 39 746 Zuschauern im Weserstadion eine unterhaltsame Partie mit hohem Tempo. Werder erarbeitete sich dabei die deutlich besseren Torchancen, vergab jedoch zu viele. Vor allem mit dem schnellen Umschaltspiel des SV Werder hatten die Augsburger Probleme, aber auch mit den Standards: Die Tore fielen nach Freistoß, Elfmeter und Ecke.

Hoffenheim gewinnt schwaches Bundesliga-Spiel in letzter Minute

Der VfB Stuttgart stolpert immer mehr dem Abstieg in der Fußball-Bundesliga entgegen. Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens unterlag am Samstag in einer ganz schwachen Partie bei 1899 Hoffenheim durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit 1:2 (1:1) und bleibt Tabellenletzer. Ausgerechnet der Ex-Stuttgarter Sebastian Rudy (90.+3 Minute) erzielte den Siegtreffer im baden-württembergischen Derby für Hoffenheim.

Roberto Firmino hatte mit seinem sechsten Saisontor (30.) die TSG in Führung gebracht. Gotoku Sakai (39.) brach nach 448 torlosen Minuten den Bann bei den Schwaben. Vor 29 309 Zuschauern in der nicht ausverkauften Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena spielte der VfB wie ein potenzieller Zweitligist und kassierte die erste Auswärtsniederlage unter Stevens. Die Hoffenheimer holten nach zuvor drei Niederlagen in der Rückrunde den ersten Sieg.

Schalke verliert die Generalprobe

Schalke 04 hat vier Tage vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid gepatzt. Durch ein 0:1 (0:0) bei Eintracht Frankfurt verloren die Königsblauen auch aufgrund von Fehlern der zuletzt so gelobten Defensive den wichtigen dritten Platz in der Fußball-Bundesliga. Der eingewechselte Lucas Piazon (65.) traf für das Team von Thomas Schaaf, der damit ein gelungenes 500er-Jubiläum feierte. Seit knapp 16 Jahren sitzt der 53-Jährige auf der Trainerbank der Eliteklasse - der Erfolg am Samstagabend bedeutete den 230. Sieg. Die Hessen schnuppern mit 28 Punkten am Europapokal. Die Gäste mussten hingegen die bittere Erkenntnis hinnehmen, dass der „Schalker Catenaccio“ von Trainer Roberto Di Matteo nicht mehr Stand hält.

(dpa/sid)

Granit Xhaka ist der gefeierte Derbyheld in Mönchengladbach.
Granit Xhaka ist der gefeierte Derbyheld in Mönchengladbach.
dpa Lizenz
Mann des Spiels in der BayArena: Bas Dost.
Mann des Spiels in der BayArena: Bas Dost.
Bongarts/Getty Images Lizenz