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3. Liga 3. Liga: Klub macht Corona-Tod von Spieler-Vater öffentlich und wird kritisiert

27.04.2020, 08:31

Mannheim - Mit der emotionalen Offenlegung einer persönlichen Tragödie wollte Waldhof Mannheims Geschäftsführer den letzten Zweiflern die Augen öffnen. Markus Kompp schrieb eine E-Mail an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die weiteren 19 Drittligisten, die die am Montagnachmittag stattfindende Diskussion um die Zukunft der niedrigsten deutschen Profiliga maßgeblich beeinflussen dürfte.

„Nach Rücksprache mit unserem Spieler sehen wir uns hiermit jedoch nun in der Pflicht, alle Vereine und den DFB offiziell darüber zu informieren, dass wir am 30.03.2020 einen Corona-Todesfall im unmittelbaren Umfeld eines Spielers des SV Waldhof Mannheim hatten“, heißt es in der Mail, die die „Rheinpfalz“ am Samstag in Auszügen veröffentlichte.

Dabei soll es sich um den Vater eines namentlich nicht genannten Profis handeln. Der Todesfall sei „der entscheidende Grund“ dafür, dass Mannheim seit langem für einen Abbruch der Saison plädiere.

Die Begründung ist von einigen Drittligisten kritisiert worden. „So ein Vorgang hat ja auch eine ethische Komponente. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich diesen Weg so nicht gewählt hätte“, sagte Chemnitz-Präsidentin Romy Polster in der „Bild“. Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock, kommentierte: „Unser aufrichtiges Beileid an die Familie. Aber die Art und Weise, so etwas zu lancieren und die Ankündigung, es zu veröffentlichen, lässt sich streiten.“

An diesem Montag ist eine Videokonferenz der 20 Clubs zu weiteren Konsequenzen in der Corona-Krise angesetzt. (dpa/mz)