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2:2 gegen Kamerun 2:2 gegen Kamerun: Viele Fragen nach dem WM-Test

Von C. Oeynhausen 01.06.2014, 20:43
Grübeln beim Testspiel: Bundestrainer Joachim Löw und Co-Trainer Hansi Flick.
Grübeln beim Testspiel: Bundestrainer Joachim Löw und Co-Trainer Hansi Flick. dpa Lizenz

Mönchengladbach - Nach einem unruhigen zehntägigen Trainingslager in Südtirol war der DFB-Tross nach Deutschland zurückgekehrt, um noch zweimal vorzuspielen in der Heimat, ehe es auf die Reise nach Brasilien geht. Der Test in Mönchengladbach gegen Kamerun am Sonntag, nach dem Bundestrainer Joachim Löw am Montag seine letzten Kaderentscheidungen treffen wird, hat nicht viel dazu beigetragen, den Eindruck zu verwischen, dass es noch ein weiter Weg ist für die deutsche Elf bis zu einem Zustand namens WM-Form. Aber eben auch noch 14 Tage Zeit.

Löws Mannschaft kam nach einem nur selten überzeugenden Auftritt zu einem 2:2 (0:0) gegen Kamerun, das als Vorbereitung auf Gruppengegner Ghana dienen sollte. Im Borussia-Park trafen Thomas Müller und André Schürrle für die DFB-Elf, die die Partie nach dem Rückstand durch Samuel Eto’o zunächst drehen konnten, ehe Eric Maxim-Choupo-Moting noch ausglich.

Generalprobenhafte DFB-Elf

Kameruns Coach Volker Finke hatte etwas überraschend seinen Superstar und Kapitän Samuel Eto’o in die Startelf berufen, der zuletzt über Knieprobleme geklagt hatte. Mit dem exzentrischen Superstar vom FC Chelsea standen unter anderem die Bundesligaspieler Choupo-Moting vom Mainz 05 und der Schalker Joel Matip im Team. Joachim Löw hatte eine generalprobenhafte Elf ohne Neuer, Lahm und Schweinsteiger angekündigt. Neuer und Lahm waren gleich in München geblieben. Schweinsteiger und der Dortmunder Marcel Schmelzer standen als Ersatzspieler auf dem Spielbericht, waren aber nicht im Kader, wie der DFB mitteilte. In der Startelf stand dafür erstmals seit einem halben Jahr Sami Khedira, es fehlten sowohl zunächst Lukas Podolski als auch der noch nicht hundertprozentig fitte Miroslav Klose.

Kaum noch eine Überraschung war das Debüt des Dortmunders Erik Durm – ein Zeichen für einen, der als Wackelkandidat galt. Denn drei Mann muss Löw ja bis Dienstag, 24 Uhr noch streichen, eher der DFB sein endgültiges 23er-Aufgebot an die Fifa melden kann.

Die deutsche Elf erwischte einen guten Start, und schon nach 50 Sekunden stand Mesut Özil frei vor dem in ein schreiend lachsfarbenes Kostüm gewandeten Torwart Charles Itandje. Doch der Mann vom FC Arsenal schob den Ball für seine Verhältnisse sehr weit vorbei. Und das war es dann auch mit Özil-Szenen bis zu seiner Auswechslung nach 60 Minuten. Per Mertesackers Kopfball strich danach knapp über das Tor (4.), Mario Götze traf den Pfosten (12.).

Bald aber fanden die Afrikaner die Ordnung, auch mit Hilfe einiger harter Aktionen gegen Kroos und Khedira, und im deutschen Spiel passierte nicht mehr viel. Die Bälle in die Spitze kamen zu ungenau oder zu spät oder beides. Der Schuss von Marco Reus (34.) leitete dann noch eine gute Phase der DFB-Elf vor der Pause ein, doch es blieb ein Strohfeuer. Finkes Team antwortete mit guten Chancen durch Moukandjo und Matip – Szenen, in denen die deutsche Defensive vor dem starken Roman Weidenfeller wenig souverän wirkte.

Löw ließ die Elf nach der Pause zunächst unverändert, und wieder startete sie flott. Reus verzog aus spitzem Winkel in der 50. Minute nur ganz knapp. Doch danach schlief das deutsche Spiel wieder ein. Und so nutzten die Gäste ihre erste Chance des zweiten Durchgangs: Auf Vorarbeit von Choupo-Moting stocherte Superstar Eto’o den Ball ins deutsche Tor (62.) und feierte an der Eckfahne in gebückter Haltung wie ein Greis – sein Klubtrainer José Mourinho hatte mal spaßeshalber gesagt, man wisse ja nicht, ob Eto’o 32 oder 35 Jahre alt sei.

Es dauert nur vier Minuten bis zum Ausgleich. Müller, der die zentrale Position vom ausgewechselten Götze übernommen hatte, rammte eine Boateng-Flanke in Mittelstürmer-Manier ins Tor. Fünf Minuten später sorgte eine Co-Produktion der Joker für die Führung. Der eingewechselte Podolski legte im Konter dem eingewechselten Schürrle ein leichtes 2:1 auf (71.). Doch Choupo-Moting ließ die deutsche Abwehr mit einem trockenen Antritt stehen und traf zum 2:2.

Mönchengladbach feierte noch den Einsatz des einheimischen Borussen-Profis Christoph Kramer. Ob der über ein WM-Ticket jubeln darf, wird am Montag entschieden.

Bundestrainer Joachim Löw.
Bundestrainer Joachim Löw.
dpa Lizenz
Lukas Podolski und André Schürrle jubeln über den 2:1-Treffer.
Lukas Podolski und André Schürrle jubeln über den 2:1-Treffer.
dpa Lizenz