Fußball Fußball: Lieskau zeigt Flagge

halle/MZ - Manchmal helfen Gespräche. „Entscheidend war die Mannschaftsbesprechung am Donnerstag“, sagte Reinhard Kansy, Trainer der LSG Lieskau. Nach vier Niederlagen und einem Unentschieden in diesem Kalenderjahr holte die Mannschaft der Landesklasse Staffel 4 am Wochenende den ersten Sieg in der Rückrunde. Und auch wenn es nur gegen den Abstiegskandidaten Aufbau Eisleben ging, der 3:1-Erfolg war ein Befreiungsschlag für die Lieskauer.
Nachdem Lieskau von Beginn an Druck gemacht und das Spiel bestimmt hatte, vor der Pause aber das nötige Glück im Abschluss noch fehlte, reichten im zweiten Durchgang zwei Minuten, um aus einem 0:0 einen 2:0-Vorsprung zu machen. Aufbau konnte zwar wiederum im Gegenzug den Anschlusstreffer erzielen, doch kurz vor Schluss machte Lieskau den Sack mit dem 3:1 endgültig zu.
„Nicht nur Luftschlösser bauen“
Entsprechend zufrieden war Reinhard Kansy. „Wir wollten uns nicht schon wieder als Weihnachtsmann darstellen und Geschenke verteilen“, sagte der Trainer. Noch vor zwei Wochen hatte er nach der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Emseloh betont, die Mannschaft härter rannehmen zu wollen. Das scheint angekommen zu sein: „Natürlich haben wir viel geredet. Aber auch mal in einem etwas anderen Ton.“ Sprich: in einem härteren Ton. „Wir dürfen nicht nur reden und Luftschlösser bauen, wir müssen auch mal Flagge zeigen.“ Das haben sie am Wochenende gegen Aufbau Eisleben mit Bravour getan.
Doch Reinhard Kansy ist ein ehrgeiziger Mensch und strebt weitere Verbesserungen an: „Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt. In der Mannschaft steckt noch mehr Potenzial.“ Für das Selbstvertrauen, das weiß auch der Trainer, war der Sieg aber enorm wichtig.
Askania ohne Chance
Gewonnen hätte auch gern Askania Nietleben. Doch beim offensivstarken MSV Eisleben hatten die Hallenser keine Chance und gingen mit 1:5 unter. Entsprechend groß war der Ärger von Nietlebens Trainer Matthias Zech. Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Frank Werler. „Beim Stand von 1:0 für Eisleben gab es Elfmeter für uns. Der gegnerische Spieler hätte hier eigentlich die Rote und nicht nur die Gelbe Karte sehen müssen“, sagte der Coach. Und er fuhr fort: „Auch bei zwei oder drei anderen Situationen fühlten wir uns benachteiligt.“
Der Hintergrund war folgender: Der Unparteiische kommt aus Köthen und zufällig ist die Fußballmannschaft von Germania Köthen einen Platz hinter Askania Nietleben in der Tabelle platziert. „Da hätte man einen anderen Schiedsrichter ansetzen müssen“, beschwerte sich Matthias Zech.
Doch der Trainer fand auch hausgemachte Gründe für die deutliche Niederlage: „Wir haben mit dem letzten Aufgebot gespielt.“ Askania hat zurzeit mehrere angeschlagene Spieler zu beklagen, außerdem sind regelmäßig Akteure durch Arbeit oder Studium verhindert. Und weiter: „Außerdem haben wir seit Wochen nicht ordentlich trainieren können.“ Im Gegensatz zum MSV Eisleben, der einen modernen Kunstrasenplatz zur Verfügung hat. Auch diese unterschiedlichen Voraussetzungen führten zu der hohen Niederlage.
Auch Rotation verliert
Etwas knapper fiel die Niederlage von Rotation Halle in der Landesklasse Staffel 6 aus. Die 2:3-Heimpleite gegen den Naumburger BC war dennoch ärgerlich. Rotation ging nach einer Viertelstunde in Führung, doch noch vor der Pause drehte Naumburg die Partie und legte kurz nach dem Seitenwechsel noch ein Tor nach. Rotation konnte zwar kurz vor Spielende noch auf 2:3 verkürzen, doch dabei blieb es bis zum Schluss.