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Von der Eismaschine ins NHL-Tor Eismeister im NHL-Tor: Carolina Hurricanes siegen mit Notfall-Goalie in Toronto

23.02.2020, 10:24
David Ayres ist eigentlich Eismeister in Toronto. Im NHL-Spiel der Maple Leafs gegen Carolina Hurricanes stand der 42-Jährige plötzlich im Tor des Gegners.
David Ayres ist eigentlich Eismeister in Toronto. Im NHL-Spiel der Maple Leafs gegen Carolina Hurricanes stand der 42-Jährige plötzlich im Tor des Gegners. The Canadian Press

Toronto - Verrücktes Debüt in der NHL: Normalerweise fährt David Ayres in Toronto die Eismaschine. Nur selten trainiert der 42-Jährige beim Eishockeyteam der Maple Leafs mal mit, wenn noch ein Goalie gebraucht wird. Und eigentlich wollte Ayres am Samstag (Ortszeit) einen gemütlichen Abend als Fan verbringen. Doch am Ende feierte er als sogenannter „Notfalltorhüter auf Abruf“ sein Profi-Debüt im Trikot des Gegners - der Carolina Hurricanes.

Durch den 6:3 (0:1, 4:2, 2:0)-Auswärtserfolg wurde Ayres der älteste Schlussmann in der Geschichte der nordamerikanischen Eishockey-Liga, der sein erstes Hauptrundenspiel gewann. „Es war unglaublich und wild“, sagte er. „Obwohl ich im gegnerischen Team war, haben mich die Fans in Toronto gefeiert. Das Team und alle Fans waren großartig zu mir.“

NHL: Torontos Eismeister pariert als Torwart acht Schüsse für Carolina

Zu Beginn des Spiels saß er gemeinsam mit seiner Ehefrau noch auf der Tribüne, als zunächst Carolinas Starttorwart James Reimer verletzt vom Eis musste. Ayres ging daraufhin schon einmal in die Kabine und bereitete sich auf den möglichen Ernstfall vor.

Dieser trat im zweiten Drittel ein, denn Carolinas Ersatztorwart Petr Mrazek musste nach einer Kollision mit Torontos Kyle Clifford ebenfalls ausgewechselt werden. Und Ayres musste tatsächlich aufs Eis.

Die ersten beiden Schüsse ließ er noch passieren, danach glänzte er aber mit acht Paraden und erlebte einen wohl unvergesslichen Abend - inklusive Ehrung als bester Mann des Spiels.

Notfall-Torwart Ayres ist jetzt eine Canes-Legende

„Ich war ein bisschen geschockt. Aber ich habe es geliebt. Ich hatte die beste Zeit meines Lebens da draußen“, sagte Ayres. „Die Jungs waren großartig. Sie haben mir gesagt: „Hab Spaß und mach dir keine Sorgen darüber, wie viele Tore reingehen. Dies ist dein Moment.““

Und es wurde sein Moment. Die ersten beiden Schüsse ließ Ayres noch passieren, danach glänzte er mit acht Paraden und erlebte einen wohl unvergesslichen Abend. Für seinen kuriosen Einsatz bekam er 500 Dollar, sein Trikot darf er behalten. Nach dem Spiel war er der Star der Kabinenparty. „Im zweiten Drittel war ich ein bisschen wacklig, aber ich habe den Jungs gesagt: „Wenn das dritte Drittel beginnt, werde ich ruhig und bereit sein, das Spiel zu gewinnen.“ Der verletzte Reimer meinte: „Was er geleistet hat, er ist eine Legende.“

Die "Canes" reagiert umgehend auf die besondere Geschichte und legten ein „Legenden-Shirt“ für Ayres auf. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen an den 42-Jährigen und werden gespendet. (dpa/sid/bbi)