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Handball-2. Liga Nervenstark und flink - DRHV holt gegen Erstliga-Absteiger Ludwigshafen ersten Saisonsieg

Von Tobias Grosse 21.09.2021, 12:05
Yannick Danneberg erzielte gegen Ludwigshafen fünf Treffer.
Yannick Danneberg erzielte gegen Ludwigshafen fünf Treffer. Foto: Storch

Dessau/MZ - Es waren rund zehn Sekunden, in denen am Sonntagabend in der Anhalt-Arena, unbemerkt von vielen, „Fang den Vincent“ gespielt wurde. Im Zweitliga-Handballspiel zwischen dem DRHV und Erstligaabsteiger Ludwigshafen, waren noch zwei Minuten zu spielen und Dessau-Roßlau mit drei Treffern vorn (33:30), als die Gäste versuchten, Kapitän und Spielmacher Sohmann sowie Max Emanuel per Einzeldeckung herauszunehmen.

Nun ist es in solchen Fällen oft so, dass der Gedeckte einfach an der Mittellinie stehen bleibt, um seinen Mitspielern mehr Platz zu verschaffen. Sohmann jedoch lief kreuz und quer durch die Abwehr, und war für die Eulen einfach zu schnell, so dass er plötzlich so frei war, dass er den Ball bekommen und auf Kreisläufer Oliver Seidler passen konnte, der 1:40 Minute vor Schluss zum vorentscheidenden 34:30 traf.

DRHV lag schon mit acht Toren vorn

Sohmanns flinke Füße waren sinnbildlich für den 35:32-Erfolg des DRHV gegen Ludwigshafen. Dessau-Roßlau war einfach oft zu schnell. „Wir sind überglücklich“, sagte Cheftrainer Uwe Jungandreas nach dem ersten Saisonsieg angesichts dessen, dass der Start gegen Rimpar letzte Woche trotz zwischenzeitlich klarer Führung in der letzten Sekunde noch verloren ging. Und auch diesmal, „haben wir es uns schwerer gemacht, als es nötig gewesen wäre“, erklärte Rückraumspieler Yannick Danneberg, der in seiner zweiten Saison beim DRHV auch offensiv angekommen zu sein scheint. Fünf Toren gegen Rimpar folgten wieder fünf gegen Ludwigshafen.

Nach einer richtig guten ersten Halbzeit, die Dessau-Roßlau mit einem 18:15 beendete, setzte sich die Mannschaft von Jungandreas Mitte der zweiten Halbzeit deutlich ab. Nach 44 Minuten stand es 29:21, weil die 5:1-Deckung, die Jungandreas diesmal spielen ließ, aus dem Spiel heraus kaum noch etwas zuließ. Und weil der DRHV es schaffte, sein Rückzugsverhalten zu bessern. In der ersten Hälfte kamen beide Team noch zu vielen Treffern nach schnell ausgeführten Anwürfen, nun allerdings hatte der DRHV die volle Kontrolle über das Spiel.

„Dann kam aber wieder so eine Phase, in der alles dumm läuft, was dumm laufen kann“, so Jungandreas, dessen Mannschaft unerklärlich fahrig wurde, Bälle sehr einfach herschenkte, teilweise zu schnell spielen wollte und nicht mehr traf. Aber: „Wir haben die Köpfe oben behalten“, lobte der Trainer, aus dessen Startaufstellung jeder Feldspieler mindestens starke vier Tore erzielte. Die Eulen kamen in der wichtigsten Phase des Spiels, von der 50. bis zur 59. Minute, nicht mehr näher als auf drei Tore heran.

Jungandreas lobt das Tempo-Spiel seiner Mannschaft

Der DRHV hat sich damit nach der vermeidbaren Auftaktniederlage eindrucksvoll in der neuen Spielzeit angemeldet, und mit der guten 5:1-Deckung und vor allem den vielen Toren aus der schnellen Mitte neue Elemente gezeigt, die ganz wichtig werden können im Kampf um den Ligaerhalt. Vor allem das starke Tempospiel hatte es Jungandreas angetan. „Wir haben in der ersten Halbzeit jeden Gegentreffer sofort bestraft. Das hatte richtig Qualität.“ Generell sei das „mal unsere Stärke gewesen, hat dann aber eine Weile gefehlt“, so der Chefcoach. „Ich hoffe, dass wir es wieder zu unserer Haupteigenschaft machen.“

DRHV: Ambrosius, Malek; Hrstka (8/1), Sohmann (7/4), Bielzer (1), Haeske, Danneberg (5), Neumann, Scheithauer (Rot, 59., Foulspiel), Emanuel (5), Seidler (4), Pust (5), Leu (n.e.)