Hymnenstreit eskaliert Donald Trump legt nach und verspottet die Profiliga NFL im Hymnenstreit

Washington - Er kann es einfach nicht lassen: US-Präsident Donald Trump hat in seiner Kritik an Protesten in der National Football League (NFL) noch einmal nachgelegt und die Profiliga verhöhnt. „Die Einschaltquoten der NFL sind stark gefallen, außer wenn das Spiel beginnt und die Leute einschalten, weil sie sehen wollen, ob unser Land verächtlich behandelt wird“, schrieb Trump am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst Twitter.
Trump hatte in den vergangenen Tagen harsche Kritik an Spielern geübt, die während des Abspielens der Nationalhymne aus Protest knien. Die Aktionen begannen 2016 als Symbol gegen Polizeigewalt, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit.
Donald Trump stellt Forderungen an NFL-Besitzer
Am Freitag und am Wochenende hatte Trump in einer Rede und in einer Serie von Tweets NFL-Teambesitzer aufgefordert, solche „Hurensöhne“ zu feuern, die während der Nationalhymne nicht stehen. Das hatte über die Liga hinaus große Empörung ausgelöst.
In den vergangenen Tagen setzten sich die Proteste fort. Am Montag kniete die Mannschaft der Dallas Cowboys gemeinsam mit ihrem Besitzer Jerry Jones vor einem Spiel. Sie standen jedoch auf, bevor die Hymne begann. Für die Aktion erntete das Team Buhrufe aus dem Publikum.
Trump erklärte dazu, es seien die lautesten gewesen, die er jemals gehört habe. Es sei jedoch ein Fortschritt, dass die Spieler für die Hymne aufgestanden seien, schrieb er in einer weiteren Twitternachricht.
Auch Superstars wie Tom Brady und Basketball-Coach Greg Popovich haben deutliche Statements gegen das Staatsoberhaupt abgegeben. Beim ersten Medientag der NBA-Saison drehte sich bei Dirk Nowitzki und Co. fast alles um den US-Präsidenten und dessen Verhalten im Streit um protestierende Profisportler. „Es sind schwierige Zeiten“, sagte Nowitzki. (mbr/dpa)