Dominic Bösel - Sven Fornling: Dominic Bösel vs Sven Fornling: Boxen live im TV und als Stream beim MDR

Weißenfels - Wie einst sein Idol Henry Maske kämpft auch Profiboxer Dominic Bösel um die WBA-Weltmeisterschaft. Im November 1996 verlor der „Gentleman“ nach zuvor zehn erfolgreichen IBF-Titelverteidigungen den Vereinigungskampf mit WBA-Champion Virgil Hill nach Punkten. Nun hat Bösel eine WM-Chance - und das doppelt.

Der Europameister im Halbschwergewicht trifft an diesem Samstag in Halle (22.35 Uhr in der Messe Arena, Messestraße 10, 06116 Halle - Karten gibt es noch an der Abendkasse) als Herausforderer auf den schwedischen IBO-Champion Sven Fornling. Zugleich geht es um den Gürtel des Box-Weltverbandes WBA. Dieser Titel ist zunächst als Interims-Weltmeisterschaft deklariert, da der amtierende Champion Dmitri Biwol aus Russland nur noch Vereinigungskämpfe mit anderen Weltmeistern bestreiten und zum Super-Champion aufsteigen will.

„Der Vorteil liegt bei mir, ich bin boxerisch besser, auch etwas härter. Am Ende werde ich mich durchsetzen“, sagte der 30-jährige Bösel am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Schkeuditz bei Halle. Zugleich lüftete der Mann aus Freyburg an der Saale ein Geheimnis.

„Damals war mein Vater Maske-Fan, ich durfte bei den Kämpfen immer aufbleiben und habe Bettwäsche von Maske bekommen“, meinte Bösel, dessen Kampf Maske als Experte kommentieren wird. „Ich mag Dominic Bösel und seine Art zu boxen. Er ist ein technisch versierter Boxer, der mir aufgrund seiner guten Übersicht im Ring gefällt“, urteilte Maske.

Bösel hat von seinen 30 Profi-Kämpfen nur einen verloren: 2017 in Dresden gegen Karo Murat aus Kitzingen. Und Fornling, der ebenfalls nur einen Kampf verloren hat, holte seinen IBO-Titel 2018 in Hamburg gegen den gebürtigen Armenier Murat. „Er hat es gut gemacht, ich war damals aber nicht fit. Nun bin ich in hundertprozentiger Verfassung“, betonte Bösel.

Der gleichaltrige Schwede hingegen glaubt an seine Stärke: „Ich bin der Weltmeister, der bessere Kämpfer, ich bin tiefenentspannt. Für mich ist der Kampf nicht fifty-fifty. Ich werde ihn k.o. schlagen“, betonte der Schwede. „Er ist kein K.o.-Schläger, da ist ja meine Knockout-Quote besser“, konterte Bösel.

Ein Vierteljahrhundert hat Bösel auf diesen Moment hingearbeitet. Nun geht der Traum vom WM-Kampf für den Profiboxer unweit seiner Geburtsstadt Naumburg in Erfüllung. „Ich boxe seit 25 Jahren, nun ist es für mich das Finale“, sagte der frühere Junioren-Weltmeister. „Er ist wirklich fit, ich bin überzeugt, dass Dominic eine starke Leistung abliefern wird. Es wird ein Hammerding“, sagte Trainer Dirk Dzemski und betonte: „Wir haben einen guten Plan.“

SES-Promoter Ulf Steinforth sieht den Boxabend als Chance. „Es ist einer der wichtigsten Kämpfe der letzten Jahre in Deutschland, die Spannung ist enorm“, meinte Steinforth und betonte angesichts des neuen Vertrags seines SES-Boxstalls mit dem amerikanischen Sport-Sender ESPN: „Beide Boxer haben die Chance, richtig fett ins Geschäft zu kommen.“

Boxfans in Deutschland können den SES-Boxabend in Halle live in TV und Stream im Internet verfolgen. Denn der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat sich die Übertragungsrechte gesichert und zeigt den Kampf kostenlos und ohne Registrierung live. In Kanada und den USA wird der Kampf von ESPN live übertragen:

Kommentatoren beim Kampf für „Sport im Osten“ sind Eik Galley und Torsten Püschel, die Moderation übernimmt René Kindermann. Als Experte wird Henry Maske den Kampf bewerten und einschätzen.

Zuvor gibt es bereits im Livestream der ARD-Sportschau den Kampf zischen Peter Kadiru und Pedro Martinez ab 20.30 Uhr live.

 (dpa/red/mz)