DEL-Playoffs DEL-Playoffs: Adler und Haie wollen Berlin entthronen
Berlin/dpa - Der Vizemeister und Hauptrunden-Erste gilt zusammen mit den Kölner Haien als Favorit auf den Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Beide Teams haben bereits im Laufe der Saison betont, dass es in diesem Jahr nur ein Ziel gibt: Deutscher Meister zu werden.
«Die Zeit ist reif, die Berliner zu entthronen», tönte Mannheims Stürmer Yannic Seidenberg im Interview mit den «Eishockey News» mit Blick auf den Vorjahressieger aus der Hauptstadt. Kölns Trainer Uwe Krupp betonte vor den am Mittwoch beginnenden Viertelfinal-Duellen gegen die Straubing Tigers - die wie Mannheim-Gegner Wolfsburg in der K.o.-Phase eine Extra-Runde einlegen mussten: «Dass wir mit der Mannschaft große Ziele haben, darüber brauchen wir nicht zu reden.»
«Jeder, der sich über die Vor-Playoffs qualifiziert hat, hat voll unter Strom gestanden und ist noch voller Euphorie. Allein deshalb müssen wir im ersten Spiel sehr engagiert auftreten und hellwach sein», forderte Adler-Kapitän Marcus Kink vor der Begegnung gegen die Grizzly Adams Wolfsburg. Der dienstälteste Mannheimer Spieler hebt den besonderen Charakter der Playoffs hervor, die im Viertelfinale im Modus «Best of Seven» gespielt werden. «Mit jedem Spiel, das man gewinnt, lebt man ein Tag länger. Das ist für uns ein großer Anreiz.»
Die Mannheimer werden in der entscheidenden Saisonphase zudem von einem guten Omen begleitet. Immer wenn der fünffache DEL-Champion als Erster in die Playoffs ging, gewann er den Titel (1997, 2001, 2007). Das vor einem Jahr eingeführte Motto «Immer weiter, immer weiter, bis zur Meisterschaft», griff Torhüter Dennis Endras nach dem letzten Spieltag der Hauptrunde erneut auf: Er fuhr vor die 3000 Zuschauer fassende Adler-Fankurve und schrie: «Immer weiter, immer weiter...» ins Mikrofon. Die Fans antworteten mit einem donnernden: «...bis zur Meisterschaft.»
Die Kölner möchten nach 2002 endlich wieder die Meister-Trophäe an den Rhein holen. Zwei Auszeichnungen ergatterten die Domstädter bereits: Uwe Krupp wurde am vergangenen Wochenende zum Trainer des Jahres, Verteidiger Andreas Holmqvist zum Spieler des Jahres gewählt. Krupp stört der Druck nicht, der auf seinem Ensemble nach der souveränen Hauptrunde lastet. «Ich sehe die Favoritenrolle positiv, die hat sich die Mannschaft hart erarbeitet», sagte der frühere Bundestrainer, weiß aber auch: «Was die Playoffs interessant macht, ist, dass die Favoriten immer wieder mal stolpern.»
Dass sein Team eine böse Überraschung gegen den Underdog aus der bayerischen Provinz erlebt, glaubt Krupp allerdings nicht. In der Serie «Best of Seven» setzt sich meist die Mannschaft mit der größeren Qualität durch. «Der Zufalls- oder Glücksfaktor ist gering.»