CV Mitteldeutschland gegen Coburg/Grub CV Mitteldeutschland gegen Coburg/Grub: Piraten aus Spergau fehlt Konstanz

Spergau - Eines ehrte die Volleyball-Profis des CV Mitteldeutschland dann doch irgendwie: Trotz des Spiels, das sie zuvor erlebt hatten, stellten sich die Spieler am Samstagabend den eigenen Fans zu einer Autogrammstunde. Sie nahmen bereitwillig an den aufgestellten Tischen Platz - und das direkt nach der 2:3-Niederlage in der Bundesliga-Partie gegen die VSG Coburg/Grub. Gegen einen Gegner, den die „Piraten“ ja in der Vorbereitungsphase schon bezwungen hatten.
Viele Aufschlagfehler
Die Zuversicht des eigenen Anhangs war also nur allzu verständlich. Doch Test ist nun einmal Test und Punktspiel ist Punktspiel. So sah das zumindest Ulf Quell vor der Partie: „Die Spiele kann man sicher kaum vergleichen.“ Und der erfahrene Coach sollte Recht behalten. Trotz des Publikums im Rücken - insgesamt verfolgten 853 Zuschauer das Spiel - zeigte Quells Mannschaft in der Spergauer Jahrhunderthalle vor allem im ersten Satz Moral und dem Gegner sprichwörtlich die Zähne. Permanent waren die „Piraten“ einem Rückstand hinterhergelaufen, lagen bereits mit 17:21 zurück. Erst gegen Ende drehten die Gastgeber auf und rangen die Coburger schließlich mit 27:25 Punkten nieder.
In die Karten spielte den Spergauern dabei sicherlich, dass Coburg in dieser Phase auffallend viele Fehler bei eigenen Angaben fabrizierte. Wobei das eine Momentaufnahme blieb. Aufs Spiel gesehen waren die Gastgeber kaum besser. „Coburg hat heute 18 Aufschlagfehler gemacht, wir 17“, rechnete Quell vor. Auffällig: Von diesen 35 Patzern entfielen 21 auf die ersten beiden Sätze.
Es ist eine Zahl, die verdeutlicht, warum die Niederlage der Spergauer vermeidbar gewesen wäre. „Was uns gefehlt hat, war die Konstanz“, analysierte Außenangreifer Timo Schlag. „Wir hatten gute Phasen, aber auch schwache.“ Und diese Wankelmütigkeit zeigte sich auch in den Zahlen. Im zweiten Satz, der 15:25 verloren ging, kamen die „Piraten“ nur auf sechs selbst erspielte Punkte, hinzu kamen neun Fehler des Gegners. Im ersten und dritten Satz, der mit 25:17 an die Gastgeber ging, waren es 18.
Zu diesem Zeitpunkt wähnten auch die Zuschauer den CV Mitteldeutschland schon auf der Siegerstraße. Doch was nach der 16:14-Führung im vierten Satz geschah, war auch für Trainer Quell schwer zu akzeptieren. Coburg gewann den Durchgang noch klar mit 25:19. Wie das passieren konnte? „So kurz nach der Partie will ich nicht in die Analyse gehen“, sagte Quell, spürbar bemüht, keine allzu emotionsgeladene Aussage von sich zu geben. Denn im Tiebreak, der mit 9:15 verloren ging, waren seine Spieler am Ende chancenlos.
Fans halten die Stange
„Wir haben in dieser Saison bestimmt schon bessere Spiele abgeliefert“, meinte Timo Schlag später. Doch auch dafür gab es später zumindest eine gute Botschaft: dass die Fans des CV Mitteldeutschland weiter hinter ihrem Team stehen. Bei der Autogrammstunde gleich nach der Niederlage konnten sich Quells Spieler vor Anfragen kaum retten. Stifte gingen von Papier zu Papier. Die Stimmung hellte sich da auch bei dem einen oder anderen Geschlagenen mehr und mehr auf. Wenn es auch keine sportlichen Punkte gab, so waren es wenigstens jede Menge Sympathiepunkte, die die Spergauer am Samstag sammeln konnten. (mz)