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"Geht um Überleben des Sports" Corona-Appell von Stefan Kretzschmar: Handball braucht Solidarität in der Krise

13.11.2020, 12:03
Stefan Kretzschmar, Sportdirektor der Füchse Berlin, verfolgt ein Spiel seiner Mannschaft von der Tribüne aus.
Stefan Kretzschmar, Sportdirektor der Füchse Berlin, verfolgt ein Spiel seiner Mannschaft von der Tribüne aus. www.imago-images.de

Berlin - Stefan Kretzschmar hat in der aktuellen Situation im deutschen Handball durch die Coronavirus-Pandemie zum Zusammenhalt aufgerufen.

Nachdem es jüngst zu vier positiven Tests in der Nationalmannschaft gekommen war und erste Partien in der Bundesliga abgesagt wurden, schrieb der ehemalige Profi und jetzige Vorstand der Füchse Berlin am Freitag bei Instagram: „Es sind schwierige Zeiten, in denen wir uns befinden & die wir verantwortungsbewusst zu bewältigen haben. Aber wie ist die Lösung? Wie macht man es richtig? Es gibt so viele Fragezeichen, so viele Interessen. Es geht um das Überleben unserer Sportart, des Sportes allgemein, ganzer Wirtschaftszweige.“ Allen voran gehe es aber um die Gesundheit.

Nach der Absage von vier Partien des siebten Spieltags war Kritik laut geworden. Kai Wandschneider, Trainer der HSG Wetzler, hatte nach dem 31:22-Sieg seiner Mannschaft am Donnerstagabend gegen Aufsteiger HSC 2000 Coburg gesagt: „Ich hätte mir gewünscht, dass die HBL entschieden hätte, dass unsere Partie ausfällt. Wir verstehen nicht, wieso mit zweierlei Maß gemessen wird.“

Stefan Kretzschmar über Handball in Corona-Zeiten: „Alle an einem Strang ziehen“

Kretzschmar appellierte: „Wir müssen in den nächsten Tagen & Wochen Entscheidungen treffen, die ALLE mittragen.“ Verantwortung, Weitsicht, Mut und Kompromissbereitschaft seien gefragt. „Solidarität hat uns bisher im Handball ausgezeichnet. Wir dürfen jetzt nicht damit anfangen, dass jeder nur an sich denkt. Es ist schwierig und es klingt plakativ, aber wir (Funktionäre, Trainer, Spieler) müssen alle an einem Strang ziehen und eine akzeptable Lösung finden.“

Wie die aussehen könnte, schrieb Kretzschmar nicht, forderte aber, „nicht anderen den schwarzen Peter andauernd zuschieben zu wollen“.

HBL legt keine Corona-Pause ein

Die Klubs der Handball-Bundesliga (HBL) halten trotz der jüngsten Coronafälle in der Nationalmannschaft an ihrem Spielplan fest. Einen vorübergehenden Lockdown wird es nicht geben, die Liga vertraut ihrem Hygienekonzept. Dies ist das Ergebnis einer Video-Konferenz der Bundesligaklubs am Freitag.

„Es ist eine schwierige Zeit, aber da müssen wir jetzt alle gemeinsam durch. Wir ziehen die angesetzten Spieltage wie im Fußball durch“, sagte Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin, dem SID und betonte: „Wir sind von dem Hygienekonzept der Liga, nach dem wir seit Saisonbeginn arbeiten, überzeugt. Es ist in sich stimmig und hat sich bislang hervorragend bewährt.“ (dpa/sid)