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"Eklig" und "sexistisch" Carsten Sostmeier: Kritik im Netz nach Olympia-Reitkommentar von ARD-Reporter

09.08.2016, 13:00
Carsten Sostmeier
Carsten Sostmeier imago stock&people

Ein Pferde-Ereignis in der ARD ohne Carsten Sostmeier ist undenkbar. Der Reporter ist seit 1991 als Pferdesportexperte aktiv und gewann 2004 sogar den „Deutschen Fernsehpreis" in der Kategorie „Beste Sportsendung des Jahres" - für seine Live-Moderation der Dressurentscheidungen bei den Olympischen Spielen in Athen.

Spitzname: „Sostmeier on fire“

Seine Fans (Spitzname: „Sostmeier on fire") schätzen ihn, für einige Zuhörer aber geht er oftmals zu weit. So wie am Montagnachmittag, als er den Wettkampf der deutschen Vielseitigkeitsreiter bei den Olympischen Spielen in Rio kommentierte.

Nachdem er zunächst den Ritt von Michael Jung, Favorit im Einzelgold, mit den Worten "So muss Mozart mit verbundenen Augen gespielt haben. Das ist SAM-sationell" kommentierte, hagelte es in den sozialen Netzwerken teils heftige Kritik an seinen Äußerungen zu Julia Krajewski.

Sexismus-Vorwürfe

Die 27-Jährige legte einen eher schwächeren Geländeritt hin und brachte das deutsche Team damit vermeintlich um die Goldmedaille. Sostmeier sah das ähnlich. „Zweite Verweigerung, am Wasser sagt das Pferd: Mädel, was willst du eigentlich? Schlimmer geht's nimmer. Jetzt nimmt sie den Weg der Angsthasen, den der blassen Nasen", kommentierte Sostmeier und ging noch weiter mit dem Ausdruck des „braunen Streifens, den die bis jetzt schon in der Hose hat." Später kamen noch Sätze wie „jetzt wollen wir mal gucken, was die Blondine zu sagen hat" hinzu.

Auch wenn er häufig für seine Darbietungen gefeiert wird - so auch am Montag teilweise - hagelte es Kritik in den sozialen Netzwerken. Die Worte „widerlich" und „eklig" waren häufig zu lesen bei Twitter. Manche unterstellen ihm gar Sexismus.

Am Dienstag entschuldigte sich Sostmeier für seine Äußerungen: "Es liegt mir fern, Sportler zu beleidigen. Wenn das so angekommen sein sollte, dann kann ich dafür nur aus tiefstem Herzen entschuldigen", sagte er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". (red)