Aus in der 3. Runde Boxen: Bösel KO gegen Krasniqi: Weltmeister im Halbschwergewicht entthront

Magdeburg - Weltmeister Dominic Bösel hatte im Kampf gegen Robin Krasniqi einen KO versprochen. Doch so hatte sich der Freyburger seine erste Titelverteidigung am Samstagabend in Magdeburg nicht vorgestellt. Denn er selbst ging bereits in der dritten Runde zu Boden und verlor seinen Titel.
Krasniqi schlug Bösel am in der dritten Runde mit einer harten Rechten zu Boden. Der 33-Jährige ist damit IBO-Champion sowie Interims-Weltmeister der WBA. Vor 2000 Zuschauern in der Getec-Arena krönte sich Krasniqi damit im dritten Anlauf zum Weltmeister. 2013 und 2015 hatte er seine WM-Kämpfe jeweils verloren. Für Bösel war es im 31. Kampf die zweite Niederlage.
Bösel hatte vor WM-Kampf selbst einen KO angekündigt
„Das ist der größte und schönste Tag in meinem Leben. Mir kann kein Geld der Welt dieses Gefühl geben. Ich kann noch tausend Mal boxen, aber dieses Gefühl werde ich nie wieder vergessen“, sagte der von seinen Gefühlen überwältigte Krasniqi. Der gebürtige Kosovare hatte bereits 2013 und 2015 einen WM-Kampf verloren und war nun gegen Bösel erst als Ersatzgegner für den Australier Zac Dunn eingesprungen, der corona-bedingt nicht einreisen konnte.
Im Vorfeld des Kampfes hatte sich Bösel selbstsicher gezeigt und von einem vorzeitigen Ende gesprochen. Es sollte sein großer Abend werden, schließlich übertrug die ARD erstmals seit sechs Jahren wieder einen WM-Kampf. Der 30-Jährige, der im November 2019 Weltmeister geworden war, kannte Krasniqi gut. Sechs Jahre hatten sie gemeinsam trainiert, viele Sparrings absolviert. Mit diesem Ende in der dritten Runde hatte Bösel nicht gerechnet.
Bösel will Rückkampf gegen Krasniqi
„Ich bin erschrocken. Mit so etwas rechnet man nicht“, sagte der Freyburger.
Eine harte Rechte von Krasniqi hatte den völlig offen dastehenden Bösel voll erwischt. Der entthronte Weltmeister fiel sofort um, lag mit glasigen Augen am Boden. Helfer eilten in den Ring, brachten Bösel in die stabile Seitenlage. Der fing sich schnell wieder, wurde dennoch noch in der Nacht vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Krasniqi feierte da bereits mit seinen zahlreichen Fans. „Wir werden feiern, bis es wieder hell ist. Dann fahren wir nach Hause“, sagte der in Augsburg lebende Wahl-Bayer und richtete noch einige tröstende Worte an Bösel: „Wir sind eine Familie und ich hoffe, dass er nicht ernsthaft verletzt ist. Er ist ein großer Kämpfer.“
Fest steht, dass es eine Fortsetzung des Duells geben wird. „Es gibt eine Vereinbarung über einen Rückkampf“, sagte Krasniqi. Wohl auch deshalb sah Bösel seine Niederlage wenige Minuten nach dem Kampf halbwegs gelassen. „Ich bin als Boxer noch jung, das erschreckt mich nicht. Ich werde nochmal angreifen“, versicherte Bösel. (mz/dpa)
