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Punktsieg gegen Kölling Box-Europameister Dominic Bösel verteidigt Titel gegen Enrico Kölling nach hartem Fight

Von Olaf Wolf 27.10.2018, 22:17
Es ist geschafft: Dominic Bösel lässt sich  als Box-Europameister feiern.
Es ist geschafft: Dominic Bösel lässt sich  als Box-Europameister feiern. Peter Es ist geschafft: Dominic Bösel lässt sich  als Box-Europameister feiern.Foto: Lisker

Weißenfels - Von Beginn an war es da, das Lächeln bei Dominic Bösel. Bereits beim Einmarsch  strahlte der Freyburger über das ganze Gesicht - wohl auch, um Souveränität auszustrahlen. Bösel, das sah man dem Halbschwergewichtler an, strotzte nur so vor Zuversicht  vor seiner EM-Titelverteidigung  am Samstagabend in der Weißenfelser Stadthalle gegen seinen SES-Stallgefährten Enrico Kölling.

Mit dem Kommando „Box!“ in Runde eins dominierte Bösel  vor den 3.500  Zuschauern  den Schlagabtausch.  Immer wieder  traf  Bösel seinen Gegner mit schnellen  Geraden seiner Führhand, auch wenn die ganz harten ausblieben.  Bösel setzte  Treffer um Treffer. Das Publikum, das jeden  einzelnen frenetisch feierte, sah einen deutlich aktiveren Titelverteidiger. Und dieser  blieb bis zur letzten Sekunde konzentriert. Sein Gegenüber mobilisierte zum Schluss nochmals  alles, um den Fight zu drehen. Längst führte Bösel da aber klar nach Punkten, war nur noch durch K.o. zu bezwingen - was Kölling nicht gelang.

Einstimmiges Urteil für Dominc Bösel

Mit dem Schlussgong rissen beide Kontrahenten zwar die Arme nach oben, doch  Bösel wusste, dass er auf den Zetteln der Punktrichter vorn liegen musste. Es blieben einige Minuten bis zur Verkündung des Urteils, in denen seine Fans immer wieder riefen: „Dominic, Dominic.“ Aus dem Lächeln wurde unter dem tosenden Applaus der Zuschauer bei Urteilsbekanntgabe dann ein  Jubel-Ausbruch. Bösel umarmte innig seinen Trainer Rainer Rauchfuß, für den es der erste Titelkampf als Coach an seiner Seite war, danach  jedes einzelne Teammitglied. Mit dem Gürtel marschierte er freudestrahlend  in jede Ringecke, präsentierte die Trophäe seinen Fans.

Noch im Boxring analysierte Dominic Bösel seinen Kampf:  „Ich wusste, Enrico schlägt harte Hände, braucht aber viele Pausen. Es war einfach mein Plan, ihn zu zermürben.“ Auch der Zwist zwischen beiden Kämpfern  war ausgeräumt. „Ich kenne Enrico, seit er zwölf Jahre  ist. Eigentlich ist er sehr sympathisch. Es war ein fairer Kampf, er ist trotzdem ein guter Boxer“, sagte der Lokalmatador, der nur wenige Kilometer entfernt zuhause ist.

Kölling zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte: „Natürlich wusste ich, dass es schwer wird. Ich finde, der Kampf war spannend und wir können jederzeit einen zweiten machen“, sagte der Berliner.

Dominic Bösels Ziel ist ein WM-Kampf

Gut 30 Minuten später erschien Dominic Bösel geduscht und gut gelaunt zur  Pressekonferenz.  Aus dem Lächeln ist da längst ein breites Grinsen geworden. Natürlich  beschäftigte er  sich nun mit dem Thema WM-Kampf: „Mein Promoter Ulf Steinforth wird schon was rausholen. Na klar würde ich gern um einen WM-Titel boxen. Das ist das Größte, was man erreichen kann. Wenn die Chance kommt, bin ich bereit.“

Steinforth pflichtete ihm da bei: „Ein WM-Fight  wäre für Dominic die logische Konsequenz. Ich fliege  in Kürze  nach Panama zum Kongress und da werden wir sehen, was dann dabei rauskommt“, sagte der  SES-Chef aus Magdeburg.
Und Bösel? Der kostete auch später noch  seinen Triumph aus, schüttelte Hände und gab   Autogramme. Die Anerkennung hat er sich schließlich hart erarbeitet. (mz)