1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Bob-Weltmeister Friedrich macht Corona-Erkrankung öffentlich

Ganzes Team war infiziert Bob-Weltmeister Friedrich macht Corona-Erkrankung öffentlich

Aktualisiert: 15.4.2021, 10:29

Dresden - Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich hat eine Covid-Erkrankung öffentlich gemacht. Der Rekordweltmeister sagte der „Sächsischen Zeitung“, er und sein Team hätten sich nach der Saison Mitte März vermutlich im Trainingslager im französischen La Plagne infiziert.

„Das hat mich erstmal umgehauen, doch gleichzeitig war ich froh, dass es erst nach der Saison passiert ist“, sagte Friedrich. In der Quarantäne hätten sich bei allen leichte Symptome mit leichtem Fieber und Schüttelfrost gezeigt. Friedrich hatte zudem Schwindelgefühle und in der zweiten Woche noch Husten.

Auch die PCR-Tests seiner Anschieber, darunter die Hallenser Thorsten Margis und Alexander Schüller, waren positiv. Alle Athleten des „Team Friedrich“ mussten sich nach der Rückkehr nach Deutschland laut Bericht in häusliche Quarantäne begeben.

Francesco Friedrich in Corona-Quarantäne: „Unnötige Zeitverschwendung“

Diese Zeit war für Friedrich nicht einfach. Als „unnötige Zeitverschwendung“ bezeichnete der Ausnahme-Pilot die Phase in den eigenen vier Wänden, in der er typische Hausarbeiten erledigte. „Was halt so anfällt und wofür im Winter keine Zeit ist“, berichtete Friedrich, sagte aber auch: „In der ersten Quarantäne-Woche war mit mir nicht viel anzufangen.“

Durch den vergangenen Winter, an dessen Ende sich Friedrich auf seiner Hausbahn in Altenberg zum alleinigen WM-Rekordchampion gekrönt hatte, war sein Team ohne größere Corona-Komplikationen gekommen. „Ehrlich gesagt, hätte ich das vor der Saison nicht gedacht. Das zeigt aber auch, wie gut unser Hygienekonzept funktioniert“, sagte er.

Francesco Friedrich nach Corona-Infektion im Uniklinikum Dresden untersucht

Eine komplexe Nachuntersuchung am Uniklinikum Dresden am Mittwoch ergab demnach, dass das Team wieder genesen ist. Die Leiterin der Abteilung Sportmedizin, Heidrun Beck, sagte der Zeitung, Spätfolgen ließen sich derzeit noch nicht ausschließen. „Es gibt noch keine wissenschaftlichen Studien zu Corona-Fällen im Leistungssport“, sagte Beck. Man begleite die Athleten nach überstandener Infektion und sammle Erfahrungen. Im Dezember seien viele Bundeskader betroffen gewesen, allerdings ohne schwere Verläufe.

„Doch einige Athleten tun sich danach schwer, wieder in das Training reinzukommen“, sagte Beck. Das sei vergleichbar mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber. (dpa/sid/mz)