BasketballBasketball: Rhinos feiern nach Verlängerungsdrama

Halle/MZ - Eigentlich sollten Schwangere ja Stress vermeiden. Doch von derartigen Ratschlägen hält Alexander Brummes Ehefrau Anne offenbar nichts. Die Partnerin des Basketball-Trainers der USV Rhinos hielt sich am Sonnabend am vielleicht ungesündesten Ort in Halle auf, was Stress betrifft. Sie zitterte gemeinsam mit gut 200 Zuschauern beim nervenaufreibenden 111:109 (43:52)-Sieg des USV gegen den Halleschen SC.
Der USV hat sich damit in einem herausragenden Endspiel die Landesmeisterschaft gesichert. „Das war eines Finales würdig“, meinte Brumme. „Viele haben mir gesagt: ‚So etwas Spannendes haben wir noch nie gesehen.‘“
86:86 nach regulärer Spielzeit
Die Eckdaten zu diesem Endspiel-Krimi lauteten: Verlängerung eins nach einem 86:86 in der regulären Spielzeit, zweite Verlängerung beim Stand von 100:100. Und erst zwei Sekunden vor Schluss sorgte USV-Star Jörg Soyk für die entscheidenden zwei Punkte. Es war der Moment, in dem die Stimmung in der Burgstraße förmlich explodierte. Brummes Rhinos entschieden somit nach dem 75:72-Erfolg vor einer Woche auch das zweite Playoff-Spiel für sich und machten als Meister den Aufstieg in die zweite Regionalliga klar. Der aber war ein hartes Stück Arbeit, vor allem wegen des unbändigen Willen der HSC-Spieler. Die gaben sich trotz mehrfach hohen Rückstands nie auf. „Der HSC war so abgezockt, die kamen immer wieder zurück“, lobte Brumme.
HSC-Spielertrainer Hendrik Lange entschloss sich zur Halbzeit-Pause beim Stand von 43:52 dazu, „sich auf das Coachen zu konzentrieren“. Erst vier Minuten vor dem Ende, als beim 70:82 die Entscheidung eigentlich gefallen schien, kam er zurück auf das Feld. Und mit ihm starteten die 96er einen 11:0-Lauf. „Merkwürdigerweise haben wir uns in dieser Phase am Riemen gerissen“, sagte Lange.
Und der Spielertrainer drehte richtig auf. Zweimal gelang es ihm, seine jeweils drei Freiwürfe zu verwandeln. Dann - in der zweiten Verlängerung - erzielte Lange acht Sekunden vor Schluss auch noch den Ausgleich zum 109:109 - bevor Soyk allen Hoffnungen ein Ende setzte.
Sechs Spieler saßen schon draußen
Eine weitere Verlängerung hätte wohl auch unweigerlich zu einem Kuriosum geführt. Sechs Spieler waren nämlich bereits nach ihrem fünften Foul oder verletzungsbedingt ausgeschieden, darunter auch der mit 30 Punkten erfolgreichste Rhino-Werfer, Robert Dölle. „Wäre die Partie nochmal verlängert worden“, so Brumme, „hätten wir vermutlich Vier gegen Vier spielen müssen.“