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Neustart mitten in der Saison Basketball-Bundesliga: Syntainics MBC aus Weißenfels fährt ins Trainingslager

Von Daniel George 11.02.2020, 21:00
Joey Dorsey wird beim Heimspiel in Weißenfels wieder in die Mannschaft zurückkehren.
Joey Dorsey wird beim Heimspiel in Weißenfels wieder in die Mannschaft zurückkehren. Imago/Camera 4

Weissenfels - Die Gegenwart? Ernüchternd. Nur zwei Siege aus 18 Partien, ansonsten alles Niederlagen. Letzter Tabellenplatz in der Bundesliga. Ein Trainerwechsel ohne Ergebnis-Effekt. Katastrophale Leistungen. Existenz-Angst. Dem Mitteldeutschen Basketball Club (MBC) droht der Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse.

Vor dem Heimspiel am Mittwochabend (Beginn: 19 Uhr) gegen den SC Rasta Vechta fragen sich die Fans des Erstligisten aus Weißenfels deshalb: Können die Wölfe den Klassenerhalt überhaupt noch packen? Und vor allem: wie? Helfen soll ein selbst verordneter Neuanfang mitten in der Saison.

MBC: Arbeit an der Einstellung der Profis

Denn nach dem Heimspiel gegen Vechta steht für den Syntainics MBC dreienhalb Wochen lang keine Partie auf dem Bundesliga-Spielplan. In der kommenden Woche verabschiedet sich die Mannschaft deshalb in Richtung Slowenien. Dort absolviert das Team ein Trainingslager, eine Woche lang.

„Dort, wo wir auch in den vergangenen Jahren schon waren“, verrät Manager Martin Geissler. „Davon erhoffen wir uns natürlich noch mal einen positiven Schub nach vorn, neue Kraft und Energie.“ Während der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit hatte Weißenfels im Sommer vergangenen Jahres jedoch auf ein Trainingslager verzichtet.

Ungewöhnlich im Vergleich zu den Vorjahren. Doch der damalige Cheftrainer Wojciech Kaminski hielt ein solches Camp nicht für notwendig. Also bereitete sich Weißenfels daheim auf die Saison vor – und zwar ungenügend, wie längst klar ist.

Björn Harmsen sieht Fitness-Defizite bei den MBC-Spielern

Als Coach Björn Harmsen die Mannschaft Mitte November von seinem freigestellten Vorgänger übernahm, bemängelte er zuallererst den Fitnesszustand der Mannschaft. Der Grundstein dafür wird gemeinhin im Sommer gelegt. Dass die Wölfe allerdings konditionelle Schwächen hatten, zeigte sich regelmäßig in den Schlussphasen der Partien, wo die Kraft einfach nicht mehr ausreichte, um am Ende ernsthaft um den Sieg kämpfen zu können. Die Kondition hat sich mittlerweile verbessert.

Eine andere Schwäche jedoch ist geblieben: die Einstellung. Den MBC-Profis fehlt vor allem in der Verteidigung die richtige Mentalität. Sie stehen nicht füreinander ein, helfen sich nicht ausreichend. Coach Björn Harmsen bekräftigte zwar erst am Wochenende wieder, dass „die Chemie in der Mannschaft passt.“ Doch offensichtlich ist auch: Am Ende kämpft beim Syntainics MBC auf dem Parkett nicht jeder für jeden.

Joey Dorsey und Sergio Kerusch wieder dabei

Das soll sich auch durch das Trainingslager ändern. Ein neuer Teamgeist soll entstehen. Ein nach vorne gerichteter Blick. Alles auf Anfang eben. Denn: „Ich kann nicht verstehen, dass die Leute uns schon abschreiben“, sagt Manager Geissler. Und tatsächlich: Dem Schlusslicht bleiben noch 14 Partien, um für die Wende zu sorgen. Die ärgsten Konkurrenten aus Bonn und Hamburg haben aktuell jeweils nur einen Sieg mehr auf dem Konto als Weißenfels – und gegen beide Teams spielen die Wölfe noch daheim.

Nach der deutlichen 86:104-Niederlage in Bayreuth am vergangenen Freitag wartet am Mittwoch der Play-off-Aspirant aus Vechta auf den Mitteldeutschen Basketball Club. Was hoffen lässt: Joey Dorsey und Sergio Kerusch sollen nach ihrer Zwangspause ins Team zurückkehren. „Das Spiel von Vechta lebt von den schnellen Aufbauspielern“, sagt MBC-Coach Björn Harmsen. „Sie zeigen eine gute Mischung aus guten Schützen und aggressiver Defense. Wir müssen uns dem mit allen dagegenstellen.“ Und so vielleicht für eine Überraschung sorgen. (mz)

Sergio Kerusch
Sergio Kerusch
Lisker