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Hüpfverzicht beim FCM Hüpfverzicht beim FCM: Kallnik: "Wir müssen darauf weiter zählen können"

Von Daniel George 27.11.2016, 15:03

Magdeburg - Die Fans des 1. FC Magdeburg haben das in sie gesetztes Vertrauen beim 1:0-Derbysieg gegen den Halleschen FC gerechtfertigt. Auf rhythmisches Hüpfen wurde im Sinne der Stadion-Statik verzichtet. So war es von den Ultras bereits am Freitag an einem runden Tisch mit Oberbürgermeister Lutz Trümper und den Bossen des 1. FC Magdeburg angekündigt worden.

FCM-Fans: "Stadion kaputt! Danke Merkel!"

„Dass sie sich an diese Absprache gehalten haben, dafür sind wir dankbar“, meinte FCM-Manager Mario Kallnik nach dem mit Bodenhaftung umjubelten Heimsieg. Doch er warnte auch: „Wir müssen darauf weiterhin zählen können.“ Denn wenn ein Drittligaspiel tatsächlich aufgrund rhythmisch hüpfender Fans abgebrochen werden müsste, „würden wir das Stadion nie wieder vom Deutschen Fußball-Bund lizenziert bekommen“, meinte Kallnik mit Blick auf die kommende Heimspiele. Die Existenz des Vereins wäre bedroht.

Gegen den Halleschen FC saß der Leiter des Bauordnungsamtes im Stadion. Ein Novum. Einzig er hätte die Partie unter- oder abbrechen können. Musste er aber nicht. Die Fans des FCM sangen und schunkelten. Von Hüpfen keine Spur.

Wenngleich sie ihrem Ärger mit sarkastischen Plakaten etwas Luft machten. Da hielten die Blau-Weißen auf der Nordtribüne dann Banner hoch, auf denen geschrieben stand: „Ihr habt zwei Wochen Zeit, uns ein neues Stadion zu bauen.“ Oder: „Wer billigt baut, baut zweimal.“ Und: „Stadion kaputt! Danke Merkel!“ Mario Kallnik konnte darüber im Anschluss nicht wirklich lachen. Ihm ist es ernst. Das rhythmische Hüpfen sei in den vergangenen Monaten „zu einem Bestandteil der großen Fankultur des FCM gereift“, hat er erkannt und rechnet den Anhängern den Verzicht deshalb hoch an.

Hüpfen im Gästebereich? Spielmanipulation ausgeschlossen

Aus diesem Grund werden Fan-Vertreter auch künftig bei den Gesprächen zur Zukunft der MDCC-Arena dabei sein. Sobald das abschließende Gutachten vorliegt, werde über das weitere Vorgehen beraten, so Kallnik. Noch im Dezember soll das geschehen. Doch sämtliche Heimspiele dieser Saison werden wohl vom Hüpfverzicht betroffen sein, werden die nötigen Baumaßnahmen - welcher Art auch immer - doch reichlich Zeit in Anspruch nehmen.

Wichtig war für Mario Kallnik deshalb die Erkenntnis, dass „der Gästebereich als Stehplatzbereich sicher ist, selbst wenn alle rhythmisch hüpfen“. Spielmanipulationen durch rhythmisch hüpfende, einen Abbruch provozierende Gästefans bei Führung des FCM sind so ausgeschlossen.