Maurice Exslager 1.FC Magdeburg gegen Chemnitzer FC mit Maurice Exslager im Sturm?

Magdeburg - Sekunden nachdem sein Schuss im Kasten eingeschlagen hatte, zeigte Maurice Exslager hinüber zur Auswechselbank. Er ballte seine Faust, zeigte immer wieder in dieser Richtung. „Das war eine Geste für unseren Zeugwart Heiko Horner“, erklärte der Stürmer des 1. FC Magdeburg. „Der sagt mir vor jedem Spiel, dass ich ein Tor schieße - und irgendwann musste es ja mal klappen.“
Dass Exslager beim 1:2 vor zweieinhalb Wochen im Testspiel gegen den Hamburger SV traf, zeigte auch, dass er menschlich angekommen ist beim FCM.
Kallnik: „Seine Abschlussquote ist seine Stärke“
Doch es war bislang der sportliche Höhepunkt seiner Zeit an der Elbe. Ein knallharter Schuss aus spitzem Winkel. „Seine Abschlussquote ist seine Stärke“, erklärt Mario Kallnik, der Manager des Drittligisten. „Deshalb haben wir ihn im Sommer geholt und deshalb lassen wir ihn auch nicht fallen.“ Obwohl der 25-Jährige in der Liga beim FCM bislang keine Rolle spielt.
Das könnte sich am Sonnabend ändern. Dann gastiert der Chemnitzer FC bei den Blau-Weißen. Trainer Jens Härtel pocht darauf, dass die Offensive gefährlicher sein muss als beim 0:1 vor einer Woche gegen Rot-Weiß Erfurt. „Da waren wir nicht zufrieden“, erklärt Härtel. „Dieser Glaube, dass wir das Ding noch zu unseren Gunsten drehen können, der war nicht da.“
Kein Drittligator ist Exslager für den FCM bisher gelungen
Ob dieser bei Maurice Exslager noch da ist? Immerhin kam der im Sommer von der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln geholte Stürmer in dieser Saison bislang lediglich auf 136 Minuten - in sechs Partien. Alles Kurzeinsätze. Kein Drittligator ist ihm, dem ehemaligen Zweitligastürmer, für den FCM bisher gelungen. Mit den hohen Anforderungen des Trainers, was die Defensivarbeit aller Akteure angeht, hatte Exslager zuletzt noch Probleme. Aber: „Seine Offensivqualitäten sind unbestritten“, sagt Manager Kallnik. „Das ist genau das, was wir auch aktuell brauchen.“
Schlägt gegen Chemnitz also die Stunde des 25-Jährigen? „Es gibt mehrere Möglichkeiten“, sagt Jens Härtel zumindest zum Plan, die gegen Erfurt fehlende Durchschlagskraft wiederzufinden. „Entweder die Leute, die gespielt haben, setzen das um oder wir wechseln das Personal.“ Neben Torjäger Christian Beck könnte zum Beispiel ein Platz frei werden, falls Manuel Farrona Pulido auf die Außen rückt. Zumal Exslager in dieser Woche gut trainiert hat, seine Chance engagiert sucht.
„Da ist mir das Herz aufgegangen“
Anders als es in der Saison 2014/2015 während seiner Zeit in Darmstadt war. Damals saß Exslager auch oft auf der Bank. Er resignierte irgendwann. „Jeder macht Fehler im Leben, man darf sie nur nicht zweimal machen“, meint Kallnik. „Wir haben vereinbart, dass er hier nicht den Kopf hängen lässt, sondern weiter Gas gibt.“
So wie beim Test gegen den HSV. Oder in der Saisonvorbereitung beim 3:1 gegen Wacker Nordhausen. „Da hat er zweimal aus 20 Metern abgezogen, wollte links oben in die Ecke schießen und das Ding saß zweimal links oben in der Ecke“, erinnert sich Kallnik. „Da ist mir das Herz aufgegangen.“ Doch nun muss Exslager seine Klasse auch in Liga drei beweisen. Wen er dann beim Jubel wieder grüßen würde, steht wohl schon fest.