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Polizei soll weiter ermitteln 1. FC Magdeburg-Fan Hannes: Eltern starten Petition, damit die Polizei weiter ermittelt

14.01.2019, 10:17

Barleben - Mehr als zwei Jahre ist es nun her. Im Oktober 2016 stürzte ein junger Anhänger des 1. FC Magdeburg nach einem Vorfall mit HFC-Fans aus einer Regionalbahn und verstarb. Der Tod von Hannes schlug hohe Wogen in Sachsen-Anhalt. Doch Polizei und Staatsanwaltschaft konnten den Fall in den Augen vieler Beobachter - insbesondere vieler Magdeburger - nicht restlos klären. Die Behörden stellten ihre Ermittlungen nach einem halben Jahr ein.

Die Eltern des jungen Mannes wollen sich damit nicht zufrieden geben. Mit Hilfe aus FCM-Fankreisen haben Silke und Horst Schindler Gedenkmärschen und Demonstrationen organisiert, Widerspruch eingelegt, damit die Polizei ihre Arbeit in dem Fall wieder aufnimmt - jetzt starten sie eine Online-Petition. In den kommenden Tagen soll sie veröffentlicht werden, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet.

"Das ist eine der letzten Optionen, um die Missstände im Verfahren um den Tode von Hannes aufzuklären. Die Politik muss dabei jetzt in die Verantwortung genommen werden", sagt Wilhelm Töller, der die digitale Namensliste mit organisiert, gegenüber dem Rundfunksender. Man fordere eine unabhängige Staatsanwaltschaft für eine Wiederaufnahme des Verfahrens.

Denn damit, wie der Fall seinerzeit zu den Akten gelegt wurde, wollen sich die Eltern des jungen Mannes nicht abfinden. Die Staatsanwaltschaft hatte den Tod des FCM-Anhängers am Ende als Unfall deklariert, Fremdverschulden ausgeschlossen und den anfangs erhobenen Verdacht auf Körperverletzung mit Todesfolge verworfen.

Eltern des verstorbenen FCM-Fans Hannes wollen sich nicht zurfrieden geben

"Dafür gibt es zu viele Ungereimtheiten. Meine Frau wurde schon von Polizeibeamten im Ruhestand angeschrieben, die sich schämen für die Arbeit ihrer Kollegen", sagt Vater Horst Schindler nun dem MDR. Etwa habe sein Sohn während des Vorfalls - anders als behauptet - kein FCM-Shirt getragen. Das zeige ein Foto aus einer Gaststätte, das kurz vor dem Unglück entstanden sei.

Unter dem Tod ihres Sohnes leiden die beiden noch immer schwer. "An manchen Tagen würde ich am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben, verstecke mich zu Hause. Das ganze Leben ist aus der Bahn geraten. Man kann sich an nichts mehr erfreuen, jedes Tun fällt einem schwer", berichtet Silke Schindler. (mz)