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Magdeburger Fehler-Analyse Atiks Fehlschuss passt ins Bild: FCM ärgert sich über Chancenwucher in Rostock

Der 1. FC Magdeburg hat das brisante Ostderby in Rostock gegen Ex-Coach Härtel verloren. Trotz spielerischer Vorteile fehlte es an Durchschlagskraft.

Aktualisiert: 18.09.2022, 10:18
FCM-Star Baris Atik (vorne) verschoss im Ost-Derby bei Hansa Rostock einen Elfmeter.
FCM-Star Baris Atik (vorne) verschoss im Ost-Derby bei Hansa Rostock einen Elfmeter. (Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Rostock/Magdeburg/dpa - Chancenwucher und erneute Abwehrprobleme verhinderten einen Erfolg des 1. FC Magdeburg im brisanten Ost-Derby bei Hansa Rostock. Der FCM verlor in der 2. Fußball-Bundesliga am Samstag bei den Hanseaten mit Ex-Trainer Jens Härtel mit 1:3 (0:2).

Vor 26.500 Fans im Ostseestadion gelang Kai Pröger zunächst ein Doppelpack (30. und 41. Minute), ehe Lukas Fröde (62.) das Spiel vorzeitig entscheiden konnte. Der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Baris Atik offenbarte vom Elfmeterpunkt (84.) alte Schwächen, traf dann aber im Nachsitzen (90.+4) doch noch.

FCM-Cheftrainer Christian Titz, der 61 Prozent Ballbesitz bei seinem Team verbuchte, war bedient: „Wir haben uns mehrere hochkarätige Chancen herausgespielt, diese aber leider nicht genutzt. Wir wussten, dass Hansa im Umschaltspiel und bei Standardsituationen gefährlich ist. Nach der Pause hatten wir zwar Kontrolle über das Spiel, die Durchschlagskraft hat jedoch gefehlt.“

1. FC Magdeburg: Viel Ballbesitz, aber zu wenig Tore

Jens Härtel, in seiner Amtszeit an der Elbe von 2014 bis 2018 schaffte er mit dem FCM den Sprung von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga, war nach der Trendwende erleichtert: „Wir sind froh, dass wir den Bock umstoßen konnten. Von der Intensität her war es die Partie, die wir alle erwartet haben. Wenn wir in Rückstand geraten wären, wäre es mit dem sicheren Ballbesitzspiel des FCM für uns schwierig geworden.“

Auch wenn die Magdeburger viel Ballbesitz hatten, machten sie wenig draus. Hansa hielt leidenschaftlich dagegen, zeigte mit 112 Kilometern deutlich mehr Laufbereitschaft (FCM 105,6). So musste der FCM nach dem ersten Liga-Heimsieg am vergangenen Sonntag gegen Erstliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth die sechste Saisonniederlage hinnehmen und rutschte auf Rang 17 ab.

„Wir brauchen die Köpfe nicht hängen lassen. Zur Halbzeit hätten wir mindestens mit drei Toren führen müssen. Es gilt einfach, dass wir unser Spiel zu Ende spielen, offensiv wie defensiv konsequent sind. Rostock war hingegen sehr effizient, sie haben auf ihre Chancen gelauert und eiskalt genutzt“, sagte FCM-Kapitän Amara Condé.

FCM-Stürmer Luca Schuler wird im Ostderby zur tragischen Figur

Allein Luca Schuler hatte mehrere Chancen. In der 17. Minute hatte der 23-Jährige Hansa-Keeper Markus Kolke schon überwunden, doch Lukas Scherff klärte den Ball noch per Kopf an die Latte. Freistehend vor Kolke verzog Schuler dann noch einen Schuss (32.).

Besser machten es die Rostocker. Magdeburgs Herbert Bockhorn verlor den Ball zu lässig im eigenen Aufbauspiel. Hansa schaltete schnell um, das nutzte Pröger, der den Ball flach ins linke Eck setzte. Nach einem Eckball stand der 30-Jährige dann elf Minuten später vollkommen frei im Strafraum, konnte den Ball in Ruhe mit der Brust annehmen und einschießen.

Rostocks Svante Ingelsson verpasste die Vorentscheidung nach starker Vorarbeit von Pröger noch (59.), Fröde war kurz darauf erfolgreicher.

Atiks fünfter Fehlschuss vom Punkt seit Juli 2021 passte schließlich zum Gesamtbild der Magdeburger. Der Drittliga-Rekord-Scorer verschoss in der Vorsaison schon drei Elfmeter in der Liga, einen im Landespokal und nun auch wieder. „So war es ein gebrauchter Tag. Wir haben die Partie kontrolliert, sie dann aber leider aus der Hand gegeben“, sagte Atik.