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Wetter Wetter: Sturm im Norden und Sonne im Süden

24.02.2008, 15:59
Feuerwehrleute stehen in der Nacht zum Samstag an der Bahnlinie Neumünster-Kiel bei Neumünster-Einfeld, wo durch einen Sturm ein Baum auf die Oberleitung gestürzt ist. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute stehen in der Nacht zum Samstag an der Bahnlinie Neumünster-Kiel bei Neumünster-Einfeld, wo durch einen Sturm ein Baum auf die Oberleitung gestürzt ist. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Hoch «Friedrich» sorgte mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen umdie 20 Grad für überfüllte Ausflugslokale und Sonnenterrassen.

Den Temperaturrekord am Sonntag stellte Rottenburg am Neckar(Baden-Württemberg) auf. Dort registrierte der WetterdienstMeteomedia am Nachmittag 21,4 Grad. In Bayern wurde der Höchstwertmit 21,1 Grad in Sonthofen gemessen, in Coswig bei Meißen (Sachsen)wurde es 20,8 Grad warm.

«Wir sind gut besucht und das Bier geht bestens», sagte am Sonntagein Mitarbeiter des Münchner Biergartens am Chinesischen Turm imEnglischen Garten. Auch im nicht weit entfernten Biergarten amSeehaus war kaum noch ein Platz frei. «Die Menschen drängen hierher»,sagte eine Mitarbeiterin, «und auf dem See fahren schon die erstenBoote.» Im Stuttgarter Schlosspark genossen Spaziergänger ein erstesSonnenbad oder tranken Kaffee im Freien. Einen regen Besucherandrangverzeichnete auch der Zoo. In den Parkhäusern der Wilhelma waren amNachmittag alle Parkplätze belegt.

Im Norden war dagegen Aufräumen nach dem Sturm angesagt. InMecklenburg-Vorpommern rückten die Feuerwehren in der Nacht zumSamstag allein wegen umgestürzter Bäume mehr als 200 Mal aus, wie dasLagezentrum Schwerin mitteilte. Mehrere Menschen wurden leichtverletzt. In Bremen stürzte ein geknickter Baum auf eine Mutter undihre siebenjährige Tochter. Die beiden kamen mit einer Schürfwundeund dem Schrecken davon. In Berlin lösten Böen auf einem Hallendachder Messe die Abdeckung. In Schleswig-Holstein meldete die DeutscheBahn Ausfälle und Verspätungen im Nachtverkehr.

In Hamburg wurden die Einsatzkräfte 125 Mal gerufen. DieFährreederei Scandlines hatte bereits am Freitagnachmittag dreiFahrten zwischen Rostock und Gedser (Dänemark) abgesagt. Auch von undnach Schweden stellten viele Fähren ihren Betrieb ein. Der GöteborgerFlughafen Landvetter wurde durch das Unwetter zeitweise komplettlahmgelegt. Im Süden und Westen des Landes waren zeitweise 70 000Haushalte ohne Elektrizität. In Polen waren 60 000 Menschen vomStromausfall betroffen.

Die Sturmböen erreichten nach Angaben des WetterdienstesMeteomedia örtlich Orkanstärke. Auf der Ostseeinsel Hiddensee wurden156 Kilometer pro Stunde gemessen, auf der Insel Greifswalder Oiewaren es 152, in Stralsund 144, am Kap Arkona auf Rügen 133 und imBinnenland bis zu 130. Es war nicht der erste Wintersturm in diesemJahr, aber der schwerste.

In Bayern war es am Samstag durch zahlreiche Ausflügler zu langenStaus gekommen. Auf der Autobahn 8 München-Salzburg gab es zeitweisebis zu 50 Kilometer stockenden Verkehr. Auf der Autobahn 3 zwischenAschaffenburg und Würzburg stockte der Verkehr auf einer Länge von 40Kilometern.

Nur noch Schlamm und Schneereste sind auf der Skiwiese in Oberhof zu sehen. (Foto: dpa)
Nur noch Schlamm und Schneereste sind auf der Skiwiese in Oberhof zu sehen. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild