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Wetter Wetter: Nach «Katrina» kommen nun «Rita» und «Philippe»

19.09.2005, 08:40
Das Satellitenbild der «National Oceanic and Atmospheric Administration» (NOAA) zeigt den Hurrikan Katrina auf seinem Weg über die Golfküste der USA. (Foto: dpa)
Das Satellitenbild der «National Oceanic and Atmospheric Administration» (NOAA) zeigt den Hurrikan Katrina auf seinem Weg über die Golfküste der USA. (Foto: dpa) NOAA

Washington/dpa. - Laut US-Nachrichtensender CNN könnte «Rita» auch für den Süden desBundesstaates Florida zur ernsthaften Gefahr werden.

Der nationale Wetterdienst von Key West hat vorsorglich eineHurrikanwarnung für Süd-Florida herausgegeben. In den nächsten 24Stunden werde sich zeigen, in welche Richtung «Rita» ziehe. «Dabeiwird er wahrscheinlich noch heute, spätestens aber morgen zum neuntenHurrikan der Saison 2005 hochgestuft werden», sagte der Hurrikan-Experte Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteo Media am Montag der dpa.«Als starker Hurrikan dürfte er danach auf den Golf von Mexikoziehen. Wo er dort in der zweiten Wochenhälfte an Land gehen wird,ist derzeit noch offen, möglicherweise in Mexiko, auch die texanischeKüste ist in Gefahr. Dann würden die Hurrikanflüchtlinge gleich dennächsten Hurrikan erleben, denn viele sind ja in Houstonuntergebracht», meinte Sävert.

Wie weit von «Philippe» - dem inzwischen achten Hurrikan derSaison - Gefahr ausgeht, ist noch nicht absehbar. Es könne nichtausgeschlossen werden, dass «Philippe» die nordöstlichsten derKleinen Antillen streift, sagte Sävert. Dabei könnte auch er zu einemstarken Hurrikan werden.

Die vom Hurrikan «Katrina» zerstörte Stadt New Orlean ist derweilnoch weit von der Normalität entfernt. Der erwartete Ansturm vonrückkehrwilligen Geschäftsleuten blieb am Wochenende aus. VieleRückkehrer hätten in «unheimlich und geisterhaft wirkenden leerenStadtteilen» mit «ungläubigen Gesichtern und Tränen in den Augen» vorihrem verwüsteten oder schwer beschädigten Eigentum gestanden,berichtete der lokale Fernsehsender WWLTV.

«Katrina» hatte in Louisiana, Mississippi und Alabama ein Gebietso groß wie Großbritannien verwüstet. Dabei kamen mindestens 812Menschen ums Leben. Mehr als 2050 Eltern suchen weiterhin nachverschollenen Kindern. Die Schäden nach der bislang größtenNaturkatastrophe der USA werden inzwischen auf über 200 MilliardenDollar (163 Milliarden Euro) geschätzt. New Orleans steht weiterhinzu 40 Prozent unter Wasser.

Unterdessen ist in New Orleans ein offener Streit zwischen denBehörden über die Rückkehr der Menschen ausgebrochen. WährendBürgermeister Ray Nagin den Evakuierten so rasch wie möglich die«Chance für einen neuen Anfang» geben möchte, zeichnete der nationaleKoordinator für die Hilfsmaßnahmen, Vizeadmiral Thad Allen, einlebensgefährliches Szenario. Die durch die Flutkatastrophegeschwächten Staudämme könnten erst bis Juni kommenden Jahresvollständig in Ordnung gebracht werden, sagte Allen. Zudem gebe eskeinen Evakuierungsplan für New Orleans.

Auch die Behörden warnen die Rückkehrwilligen, weil überallGesundheitsrisiken lauern und die öffentliche Versorgung praktischzusammengebrochen ist. In der Stadt funktionieren keine Ampeln.Krankenhausbetten sind äußerst knapp. Die Umweltdezernenten von Stadtund Bundesstaat warnen vor Böden, die von Bakterien, Erdöl oderausgelaufenem Benzin verseucht worden sind.

Bürgermeister Nagin hingegen sieht die Stadt schon wieder atmenund ihren normalen Lebensrhythmus finden. Die Wiederbelebung desPatienten New Orleans solle direkt am Herzen beginnen, dem ehemalspulsierenden Touristenviertel French Quarter, sagte er. In wenig mehrals einer Woche sollten die Einwohner in den historischen Stadtteilmit Jazz-Kneipen, Piano-Bars, Straßenmusik und Restaurantszurückkehren können.