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Weiterhin Notfahrplan auf ICE-Strecken der Bahn

27.10.2008, 15:46

Berlin/dpa. - Bahnkunden in Deutschland müssen wegen zusätzlicher Sicherheitskontrollen an ICE-Achsen weiterhin mit Verspätungen und volleren Zügen auf wichtigen Fernverbindungen leben. Der Notfahrplan für vier Strecken in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung bleibt vorerst bis diesen Freitag in Kraft.

Auf der viel genutzten Linie zwischen Berlin und Hamburg seien aber schon wieder mehr Züge im Einsatz als am Wochenende, teilte die Bahn am Montag mit. Der Ersatzverkehr laufe dadurch stabiler. Stark betroffen bleibt Leipzig, wo sich zwei Linien der Neigetechnikzüge vom Typ ICE T treffen. Wegen «nicht belastbarer» Sicherheitsgarantien der Hersteller hatte die Bahn am Samstag fast alle ihrer 67 ICE T für Zusatzprüfungen aus dem Verkehr gezogen.

Der private Bahn-Konkurrent Interconnex spürt angesichts der Einschränkungen eine höhere Nachfrage auf der Strecke Berlin-Leipzig, auf der vorerst keine ICE der Deutschen Bahn fahren. Am Sonntag sei mit 1200 Fahrgästen eine Auslastung von 97 Prozent verbucht worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für die kommenden Tage seien daher Platzreservierungen zu empfehlen.

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, standen am Montag zwischen Berlin und Hamburg 37 von planmäßig 42 ICE- oder Intercity-Zügen wieder zur Verfügung. Auf der Linie Dortmund-Koblenz-Mainz-Frankfurt-Nürnberg-Passau seien alle Züge wieder regulär als ICE gefahren, im weiteren Verlauf nach Wien ist aber ein Umstieg auf Ersatzzüge nötig. Daneben von Einschränkungen und Verspätungen betroffen sind die Linien Wiesbaden-Frankfurt/Main-Leipzig-Dresden sowie Stuttgart-Singen- Zürich. Der übrige Fernverkehr laufe weitgehend planmäßig, hieß es.

Hintergrund der Probleme ist die Entdeckung eines millimetertiefen Risses in der Achse eines ICE T, die laut Bahn am 14. Oktober bekannt wurde. Mit den ICE-Herstellern Siemens, Bombardier und Alstom steht der Konzern seitdem in Auseinandersetzungen, in welchen Kilometer-Intervallen die Achsen per Ultraschall untersucht werden müssen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.