Tradition Weideabtrieb: Rote Harzkühe verbringen den Winter im Stall
Auf den grünen Wiesen des Harzes ist es im Sommer punktuell rot. Besondere Harzkühe grasen dort. Obwohl ziemlich robust, ziehen sie im Winter den Stall vor. Raus dürfen sie trotzdem.

Tanne - Im Oberharz ist die erste Herde Harzer Rotes Höhenvieh des in Tanne beheimateten Brockenbauern Thielecke von den Sommerweideflächen in den Stall zurückgekehrt. 115 Kühe und Kälber der robusten, einfarbig rotbraunen Rasse haben nun wieder ein Dach über dem Kopf, sagte Susann Thielecke der Deutschen Presse-Agentur. „Bis Mitte oder Ende April haben unsere Harzkühe Stallzeit. Das kommt immer aufs Wetter an“, sagte sie. „Aber natürlich dürfen sie trotzdem jederzeit rein und raus.“
Bei dem kalten Schmuddelwetter seien die Kühe fast von selbst nach Hause gelaufen, hieß es. Sie waren Ende April auf die Wiesen und Weiden im Oberharz getrieben worden. Montag soll es mit dem Abtrieb von rund 200 Tieren weitergehen.
Insgesamt besitzen Thieleckes nach eigenen Angaben knapp 500 Stück Harzer Rotes Höhenvieh. „Es ist unsere Mission, dass diese alte Rasse für die nächsten Generationen erhalten bleibt.“ Die Art zählt zu den ältesten Nutztierrassen und musste in der Vergangenheit vor dem Aussterben bewahrt werden.