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Geflügelpest Vogelgrippe in Brandenburg – Nabu fordert Aufklärung

In Brandenburg trifft die Vogelgrippe nicht nur Nutztiere – auch Tausende Kraniche sind betroffen. Naturschützer wollen Aufklärung, wie es zu den Ausbrüchen kommt.

Von dpa 16.11.2025, 15:07
Die Vogelgrippe hat ein Massensterben bei Kranichen ausgelöst. (Archivbild)
Die Vogelgrippe hat ein Massensterben bei Kranichen ausgelöst. (Archivbild) Christophe Gateau/dpa

Potsdam - Der Naturschutzbund (Nabu) in Brandenburg fordert Aufklärung über die Ursachen der sich stark verbreitenden Vogelgrippe. Eine entsprechende Petition mit dem Namen „Geflügelindustrie bedroht Kraniche!“ sei bereits vom mehr als 100.000 Menschen unterschrieben worden, hieß es. Laut Nabu sollten vor allem die Massentierhaltungsbetriebe untersucht werden.

„Es geht uns nicht darum, Geflügelhalter pauschal zu verdächtigen“, sagte Nabu-Landeschefin Christiane Schröder. „Regionale Landwirte, die ihr Geflügel artgerecht im Freiland halten, sind genau wie die Wildvögel in erster Linie Opfer des aggressiven Vogelgrippevirus H5N1.“ Neben regelmäßigen Proben in Geflügelhaltungsbetrieben und Schlachthöfen fordert der Nabu eine bessere Vorbereitung der Veterinärämter auf das Krisenmanagement. 

In Brandenburg wurden in diesem Herbst nach Angaben des Agrarministeriums rund 170.200 Nutztiere in Brandenburg gekeult – vor allem Enten, Puten, Gänse und Masthühner. Zudem geht das Ministerium von bis zu 2.800 verendeten Kranichen im Land aus.

Ein Fokus der Petition liegt laut Nabu auf dem Schutz der Wildtiere. „Dass Wildvögel ursächlich für Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 sind, ist bisher nicht belegt“, heißt es in der Schrift. „Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass sich Wildvögel mit den Viren infizieren, die vorher in der Geflügelwirtschaft zirkulierten.“ 

Impfungen in großen Geflügelbeständen sieht der Verband kritisch, da geimpfte Tiere das Virus trotz milder Symptome weitergeben könnten. Vertretbar seien sie vor allem bei besonders wertvollen Beständen, etwa in Zoos.