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Tierseuche Vogelgrippe breitet sich rasch aus: Agrarminister beraten

Die Vogelgrippe breitet sich bei Kranichen und Geflügelbetrieben aus. Bund und Länder beraten nun über ein gemeinsames Vorgehen und rufen Landwirte zu Schutzmaßnahmen auf.

Von dpa 23.10.2025, 17:28
In einem wichtigen Rastgebiet für Zugvögel im Nordwesten Brandenburg sind massenhaft Kraniche an der Vogelgrippe gestorben.
In einem wichtigen Rastgebiet für Zugvögel im Nordwesten Brandenburg sind massenhaft Kraniche an der Vogelgrippe gestorben. Nobert Schneeweiß/Artenkompetenzzentrum Rhinluch/dpa

Berlin - Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am Abend über die Ausbreitung der Vogelgrippe bei Kranichen und Geflügelbetrieben. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) habe ein Treffen mit seinen Amtskollegen einberufen, teilte seine Behörde mit. Ziel sei ein abgestimmtes, gemeinsames Vorgehen. „Bund und Länder ziehen dabei an einem Strang und arbeiten eng und entschlossen zusammen, um die Situation unter Kontrolle zu halten“, hieß es. 

Die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Kranichen hat nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ein in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmaß angenommen. Eine Häufung verendeter Tiere, so wie in diesem Herbst, sei bislang noch nicht beobachtet worden, sagte eine Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Bundesinstituts. Auch zahlreiche Geflügelbetriebe in mehreren Bundesländern sind betroffen.

Das FLI als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit habe die Risikoeinschätzung inzwischen auf „hoch“ angehoben, so das Bundesagrarministerium. Daher sei ein koordiniertes Vorgehen von Bund und Ländern nötig. 

Die aktuelle Situation zeige außerdem, wie wichtig die konsequente Einhaltung strenger Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben sei. Tierhalterinnen und Tierhalter seien aufgefordert, ihre Bestände bestmöglich zu schützen. Für Tiere, die wegen der Geflügelpest getötet werden müssen, gebe es Entschädigungsregelungen. Der Höchstbetrag liege derzeit bei 50 Euro pro Tier. Auch mit Blick auf den Handel mit Geflügelprodukten solle die Ausbreitung der Geflügelpest so weit wie möglich eingedämmt werden, um Handelsbeschränkungen zu vermeiden.