Vermisstes Kind in Potsdam Schlaatz Vermisstes Kind in Potsdam Schlaatz: Zeugen haben Elias auf dem Spielplatz gesehen

Mehr als 100 Hinweise gingen ein, die Polizei sucht mit allen verfügbaren Kräften - doch der sechsjährige Elias aus Potsdam blieb auch am Freitag verschwunden. Seit Mittwochnachmittag fehlt von dem Jungen jede Spur.
Der Erstklässler war nach Angaben seiner Mutter zuletzt auf einem Spielplatz im Stadtteil Schlaatz gewesen. Mehrere Zeugen wollen den Jungen nach Angaben eines Polizeisprechers dort gesehen haben, die Polizei wollte ihre Angaben prüfen.
Am Freitagabend wurde noch einmal der Uferstreifen der Nuthe abgesucht. Der Stadtteil liegt an dem Fluss. Wenn es keine konkreten Hinweise gebe und keine neuen Erkenntnisse an der Nuthe auftauchen, sollten die Suchaktionen laut Polizei spätestens bei Einbruch der Dunkelheit unterbrochen werden. Wie es am Samstag weitergeht, sollte in der Nacht entschieden werden.
Seit Mittwoch sind Polizei und auch Freiwillige auf der Suche. Am Donnerstag hatten sich bis zu 150 Polizisten beteiligt. Etwa in dieser Größenordnung bewegte sich der Einsatz auch am Freitag, hieß es. Erneut war auch die Wasserschutzpolizei unterwegs.
Zudem war wieder ein Spürhund im Dienst. An mehreren Schulen wurden nach Polizeiangaben Lehrer und Schüler befragt sowie erneut Anwohner in dem Stadtteil. Auch hatte die Polizei Kontakt zum Filmpark Babelsberg aufgenommen, um herauszufinden, ob der Junge sich möglicherweise dort aufhält.
Auf Facebook hatten Freundinnen der Mutter einen Suchaufruf nach dem blonden Jungen gestartet. Außerdem verteilten sie Flyer. Die Polizei sieht diese Hilfe positiv. Es sei „unglaublich, so eine Welle der Hilfsbereitschaft zu erleben“, sagte eine Polizeisprecherin. Kritisch sehe sie jedoch, wie sehr „die Gerüchteküche über die sozialen Medien hochkocht“. Jeder wolle etwas gesehen haben, und die Polizei müsse allem nachgehen.
Für die Initiative „Vermisste Kinder“ ist die Suche nach einem verschwundenen Kind auch über soziale Medien grundsätzlich ein gutes Mittel. „Gerade wenn Verwandte und Freunde auf Facebook einen Aufruf starten, ist das absolut nachvollziehbar“, sagte Sprecher Daniel Kroll am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ihr Wunsch sei aber, dass eine Suche über soziale Medien kanalisiert werde und es einen Kanal geben sollte, der von der Polizei gesteuert werde. „Sonst werden unglaublich viele Gerüchte gestreut.“
Nach Angaben des Brandenburger Polizeipräsidiums wurden im Land in den vergangenen Jahren im Schnitt 200 bis 250 Menschen vermisst. Knapp die Hälfte davon sei unter 18 Jahren. „Die allermeisten Vermisstenfälle gehen glimpflich aus“, sagte ein Sprecher. Darunter seien viele Ausreißer, die immer wieder wegliefen. (dpa)
Die Polizei in Brandenburg bittet um Hilfe:Wer hat Elias seit dem 08.07.2015, ab 15 Uhr gesehen? Wer war am 08.07.2015, ab 15 Uhr auf dem Spielplatz des Inselhofes? Alle Personen, die auf dem Spielplatz waren, werden gebeten sich unter der Rufnummer 0331-5508-1108 zu melden.
