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Verkehrssicherheit Verkehrssicherheit: Autoclub lobt Tunnel am Michelberg in Österreich

26.04.2005, 11:37
Die Einfahrt zum Ottsdorf-Tunnel in Österreich, der vom ADAC neben dem Tunnel am Markusberg in Luxemburg als sicherster STraßentunnel bewertet wurde. (Foto: dpa)
Die Einfahrt zum Ottsdorf-Tunnel in Österreich, der vom ADAC neben dem Tunnel am Markusberg in Luxemburg als sicherster STraßentunnel bewertet wurde. (Foto: dpa) ADAC

Köln/dpa. - Sieger waren der Markusberg in Luxemburg und der österreichische Tunnel Ottsdorf bei Michelberg auf der A 9 zwischen Linz und Graz.

Bester deutscher unter den 49 getesteten Tunneln wurde der 1,1Kilometer lange Kapplertunnel auf der B 31 von Donaueschingen nachFreiburg. Mit der Note «sehr gut» rangiert er im Gesamtklassement aufPlatz 9. Die 2004 fertig gestellte Röhre habe die Tester voll undganz überzeugt, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. Mit derselben Noteschnitt der Emstunnel (A 31 bei Leer) ab, ein «gut» bekamen derGrenztunnel Füssen und der Ursulaberg auf der B 312 zwischenReutlingen und Biberach. Als «ausreichend» stufte der ADAC den TunnelBürgerwald auf der A 98 und B 34 bei Waldshut-Tiengen im Schwarzwaldsowie den Autobahntunnel auf der A 44 am Flughafen Düsseldorf ein.

Durch den 35 Jahre alten und 1000 Meter langen Ruhrschnellweg-Tunnel rollen täglich 68 000 Fahrzeuge. Der ADAC kritisierte, dass eskeine Einschränkungen für Gefahrguttransporte, keine regelmäßigenNotfallübungen und nur schlecht gekennzeichnete Fluchtwege gibt. DieBemühungen um eine Modernisierung laufen Meyer zufolge allerdings aufHochtouren.

Europaweit vergaben die ADAC-Tester 18 Mal die Note «sehr gut», 14Mal «gut» und neun Mal «ausreichend». Am Ende der Tabelle finden sichjeweils vier mit «mangelhaft» und mit «bedenklich» bewerteteBauwerke. Mit «ausreichend» wurden Tunnel bedacht, die die EU-Richtlinien und damit nach den Worten Meyers Minimalstandardserfüllen.

Mit «mangelhaft» wurde neben den drei italienischen Tunneln auchder Croix Rousse im französischen Lyon bewertet. Besondere Besorgniserrege aber der letztplatzierte 1,8 Kilometer lange Roccaccia beiBagno di Romagna an der E 45, sagte Meyer. Zwar verlaufe der Verkehrdort in zwei Röhren, außer Notrufeinrichtungen, Feuerlöschern undZufahrten für Rettungsfahrzeuge über den Fluchtweg gebe es abernahezu nichts, was modernen Sicherheitsanforderungen entspreche.

Seit der Brandkatastrophe im Mont-Blanc-Tunnel 1999 testet derADAC regelmäßig die Sicherheit von Tunnelbauwerken in ganzEuropa. Italienische Bauwerke waren in diesem Jahr erstmals dabei.Allerdings konnte der Automobilclub die Tunnel nicht selbstauswählen, und sämtliche privaten Autobahngesellschaften Italiensweigerten sich, am Test teilzunehmen. Einzige Ausnahme war dieBrennerautobahn, die schon immer Zugang zu den Tunneln gewährte.

Meyer wertete die Testergebnisse als insgesamt gut. «Damitunterstreichen die Tunnelbetreiber den positiven Trend und zeigenihre Bereitschaft, mehr Sicherheit einzubauen.» Auch die Auto- undLastwagenfahrer müssten aber ihren Beitrag leisten. Die Hauptschuldan Tunnelunfällen trügen sie selbst, weil sie sich falsch verhielten.

Einfahrt zum Kappler-Tunnel auf der B 31 Donaueschingen-Freiburg, der vom ADAC als sicherster deutscher Straßentunnel unter den 49 getesteten Tunneln bewertet wurde. (Foto: dpa)
Einfahrt zum Kappler-Tunnel auf der B 31 Donaueschingen-Freiburg, der vom ADAC als sicherster deutscher Straßentunnel unter den 49 getesteten Tunneln bewertet wurde. (Foto: dpa)
ADAC
ADAC-Tunneltest 2005 (Grafik: dpa)
ADAC-Tunneltest 2005 (Grafik: dpa)
dpa