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Verbrechen an Erzieherin Verbrechen an Erzieherin: Jugendliche geben tödlichen Messerangriff zu

22.11.2003, 15:47
Einer der drei mutmaßlichen Täter des tödlichen Messerangriffs im Jugendheim Rodalben (Rheinland-Pfalz) wird am Sonntag (23.11.2003) von zwei Beamten in einem Zivilfahrzeug der Polizei in den Hof des Amts- und Landgerichts in Zweibrücken gefahren. (Foto: dpa)
Einer der drei mutmaßlichen Täter des tödlichen Messerangriffs im Jugendheim Rodalben (Rheinland-Pfalz) wird am Sonntag (23.11.2003) von zwei Beamten in einem Zivilfahrzeug der Polizei in den Hof des Amts- und Landgerichts in Zweibrücken gefahren. (Foto: dpa) dpa

Rodalben/dpa. - Bisher habe nur ein Jugendlicher einen von insgesamt dreiMesserstichen zugegeben. Ein anderer habe gesagt, er habe die Frauwürgen wollen, bis sie still wäre. Dieser 16-Jährige komme aber auchfür die letztlich tödlichen anderen Stiche in den Hals der Frau inFrage. «Es besteht große Wahrscheinlichkeit, dass er die Tatvollendet hat», sagte Kriminalhauptkommissar Gerhard Schworm.

Die Jugendlichen waren in der Nacht zum Samstag aus einergeschlossenen Abteilung des Heims mit dem Wagen ihres Opfersgeflüchtet und am Samstag in Mönchengladbach und Konz bei Triergefasst worden. Am Zweibrücker Amtsgericht sollte am Sonntag übereine Verlängerung des bereits seit Freitag geltenden Haftbefehlswegen gemeinschaftlichen Totschlags entschieden werden. DenJugendlichen drohen bis zu zehn Jahre Haft.

In den Aussagen gaben sie an, sie hätten die erst seit Oktober indem Heim beschäftigte Frau lediglich fesseln wollen, um mit ihremAuto zu flüchten. Einer der drei Jugendlichen, der erst am Freitag indas Jugendheim gekommen war, sei von den anderen kurzfristig in denFluchtplan eingeweiht worden. Sie hätten sich die Nacht zum Samstagfür den Überfall vorgenommen, weil die zierliche Frau dann Diensthatte.

Die Frau habe aber großen Widerstand geleistet, so dassdie Jugendlichen vier von sechs Messern aus dem Erzieherzimmerholten, sagte Schworm. «Wir müssen jetzt klären, was die Messer dortzu suchen hatten», sagte Bayer. Die beiden Jugendlichen, die wegenzahlreicher Einbrüche und Diebstähle seit Oktober in dem Heimuntergebracht sind, seien seitdem nicht als gewalttätig aufgefallen.Anstatt in Untersuchungshaft im Gefängnis auf ihren Prozess zuwarten, sollten sie dort pädagogisch betreut werden.

Das am Freitag (21.11.2003) von der Polizei freigegebene Fahndungsbild zeigt die drei Jugendlichen David Hans-Jürgen Lorse (v.l.), Daniel Marco Scheuche und Ferid Tuzlic, die nach dem gewaltsamen Tod einer Erzieherin in Rodalben von der Staatsanwaltschaft Zweibrücken zur Fahndung ausgeschrieben wurden. (Foto: dpa)
Das am Freitag (21.11.2003) von der Polizei freigegebene Fahndungsbild zeigt die drei Jugendlichen David Hans-Jürgen Lorse (v.l.), Daniel Marco Scheuche und Ferid Tuzlic, die nach dem gewaltsamen Tod einer Erzieherin in Rodalben von der Staatsanwaltschaft Zweibrücken zur Fahndung ausgeschrieben wurden. (Foto: dpa)
Polizei
Außenansicht des Jugendheims Mühlkopf in Rodalben in der Südwestpfalz Im Jugendheim ist eine Betreuerin getötet worden. Die Polizei verdächtigt drei jugendliche Heimbewohner (Foto: dpa)
Außenansicht des Jugendheims Mühlkopf in Rodalben in der Südwestpfalz Im Jugendheim ist eine Betreuerin getötet worden. Die Polizei verdächtigt drei jugendliche Heimbewohner (Foto: dpa)
dpa