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Förderung vom Bund Über 40 Millionen für Bremer Kitas

Bremer Kitas fehlt es unter anderem an Personal. Der Bund hilft nun mit gut 40 Millionen Euro aus, Ministerin Paus und Senatorin Aulepp unterzeichnen eine Vereinbarung. Wohin soll das Geld fließen?

Von dpa Aktualisiert: 05.05.2023, 14:01
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, spricht im Bremer Rathaus.
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, spricht im Bremer Rathaus. Focke Strangmann/dpa

Bremen - Wer aktuell in Bremen einen Kitaplatz für sein Kind sucht, muss sich häufig in Geduld üben. Es fehlt an Personal. Das soll sich nun ändern: Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und die Bremer Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) haben am Freitag eine Vereinbarung zum Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz (KiQuTG) unterzeichnet. Bremen erhält vom Bund mehr als 40 Millionen Euro für Kitas, wie Paus mitteilte. „Kinder lernen nirgendwo so viel außerhalb der Familien wie in Kitas“, sagte die Ministerin.

30 Prozent dieser Summe sollen dafür ausgegeben werden, neues Personal zu gewinnen und zu halten. Bremen steckt dieses Geld unter anderem in seine Programme für Quereinstiege in den Erziehungsberuf. Mit dem größten Brocken von 40 Prozent soll der Betreuungsschlüssel gerade in Kitas in sozial benachteiligten Stadtteilen verbessert werden. Der Schlüssel gibt an, wie viele ganztags betreute Kinder von einer Vollzeit arbeitenden Fachkraft betreut werden.

Doch nicht nur in Personal soll investiert werden: „Einer der Hauptschwerpunkte ist der Rettungsschirm, den wir für die Bremer Sprachkitas aufgespannt haben. Sprachförderung ist der Schlüssel für die Kinder in Bremen und Bremerhaven“, sagte Aulepp. Etwa zehn Prozent des Geldes wird dafür verwendet. Weitere 20 Prozent sind für ein gesundes Frühstück vorgesehen: „Mit den Mitteln ermöglichen wir jetzt gut 30.0000 Kindern in Bremen und Bremerhaven, dass sie ein gutes Frühstück in den Kitas bekommen“.

Ingesamt stellt die Bundesregierung vier Milliarden Euro zur Verfügung und handelt mit den Bundesländern einzelne Vereinbarungen aus. Bremen ist nun das erste Bundesland. „Bremen hat einfach sehr, sehr gut vorgelegt und hat schon vorher sehr stark in die Qualität investiert, deswegen waren die Vertragsverhandlungen jetzt nicht so schwierig wie mit anderen Ländern“, erklärte Paus. Insgesamt mache der Anteil vom Bund an den Investitionen in Bremer Kitas nur etwa 30 Prozent aus.

Das Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz ist eine Weiterentwicklung des 2019 in Kraft getretenen Gute-Kita-Gesetzes und verlängert dieses bis Ende 2024. Der Bund gibt den Ländern 2023 und 2024 insgesamt vier Milliarden Euro, um die Qualität der Kindertagesbetreuung zu steigern, wie das Bundesfamilienministerium auf seiner Website mitteilt.

Erst kürzlich kündigte der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) an, bis 2029 zusätzliche 4000 Kita-Plätze schaffen zu wollen. Die Kosten dafür bezifferte er auf 300 Millionen Euro. Seit 2019 sind in Bremen bereits 5000 Kitaplätze eingerichtet worden, von denen nach Aulepps Angaben aber 600 Plätze wegen fehlenden Personals nicht besetzt werden konnten. Sie setze darauf, Personal durch Quer- und Seiteneinstiege und durch erhöhte Ausbildungskapazitäten zu gewinnen.