Tragödie am Campingplatz Tragödie am Campingplatz: Polizei findet Leiche von vermisster Denise

Euskirchen/Ahaus/dpa. - Die seit Sonntagmittag vermisste siebenJahre alte Denise aus Köln ist tot. Nach ersten Untersuchungen gehtdie Polizei von einem Unglücksfall aus. Taucher hatten die Leiche desMädchens am Montagabend im Freilinger See in der Eifel gefunden. Esgebe keine Hinweise auf Gewalteinwirkung. Die Leiche sei bekleidetgewesen, hieß es. Denise war beim Spielen auf einem Campingplatz beiBlankenheim verschwunden. Bei einem anderen Vermisstenfall geht diePolizei jedoch von einem Verbrechen aus: Ein 13-jähriges Mädchen ausdem niederländischen Grenzort Rekken war nach Zeugenaussagen amSonntag von einem Mann mit einem Messer bedroht und in dessen Autogezerrt worden.
Die Leiche von Denise wurde nach Angaben der Ermittler in der Näheder Staumauer des Freilinger Sees gefunden und war mit Schlamm undAlgen bedeckt gewesen. Daher sei sie bei der ersten Suche nichtgefunden worden. «Das war jetzt reiner Zufall, dass sie entdecktwurde», sagte Polizeisprecher Andreas Blum. Die genaue Todesursachesolle am Dienstag bei einer Obduktion festgestellt werden. Es gebeaugenscheinlich keine Anzeichen für ein Fremdverschulden.
Das Mädchen war am Sonntagmittag verschwunden. Es hatte auf demCampingplatz in der Eifel mit ihrer Freundin gespielt und wolltemittags zu ihren Großeltern in den Wohnwagen zurückkehren. Auf demkurzen Weg war das Kind verschwunden. Ihre Verwandten suchtenvergeblich nach ihr und alarmierten am späten Nachmittag die Polizei.Über 200 Polizisten, Helfer mit Hunden und Taucher suchten bis tiefin die Nacht und den ganzen Montag hindurch. Dabei wurde auch dieJacke des Mädchens in einer Böschung am See entdeckt, weshalb diePolizei zunächst ein Verbrechen nicht ausschloss.
Der Fall der 13-jährigen Wai Wai Hu in den Niederlanden gab derPolizei weiterhin Rätsel auf. Kurz vor dem Verschwinden deschinesischstämmigen Mädchens war bereits auf deutscher Seite derGrenze in Ahaus eine 15-Jährige von einem Mann mit einem Messerbedroht worden. Das Mädchen habe sich aber in ein Wohnhaus flüchtenkönnen, teilte die Polizei in Borken mit. Die Polizei schloss nichtaus, dass es sich bei diesem Angreifer, einem 40 bis 45 Jahre altenMann mit grauem Haarkranz und Muttermal an der Oberlippe, auch um denEntführer der 13-Jährigen handeln könnte. Der Mann war in einem Automit niederländischem Kennzeichen unterwegs.
Zudem wird in Cuxhaven seit rund drei Wochen die achtjährige Levkevermisst. Zuletzt hatten sich die Suchaktionen auf ein unwegsamesWald- und Seengebiet etwa 25 Kilometer südlich von Cuxhavenkonzentriert. Dort waren einen Tag nach dem Verschwinden derAchtjährigen neben einem Parkplatz ihre Schultasche sowie ihre Jackegefunden worden. Momentan gibt es keine Suchaktion.
Bundesweit bleiben laut Bundeskriminalamt (BKA) fast 1000 Kinderjährlich auf Dauer vermisst. Sie laufen von zu Hause weg, werden voneinem Elternteil ins Ausland entführt, verunglücken oder werden Opfereines Verbrechens. Darauf wies am Montag in einer Erklärung dieKinderkommission des Deutschen Bundestages anlässlich desInternationalen Tages des vermissten Kindes an diesem Dienstag hin.
Die Zahl der Vermisstenfälle schwanke seit Jahren kaum, vieleVermisstenfälle klärten sich schnell als harmlos auf. Auch bei denvon Fremden entführten und getöteten Kindern gibt es laut amtlicherStatistik keinen Anstieg zu verzeichnen, selbst wenn diese Fällehäufig Schlagzeilen machen, so wie das Verbrechen an den GeschwisternTom und Sonja aus Eschweiler (Nordrhein-Westfalen) im März 2003. Vorkurzem hatte der Deutsche Kinderschutzbund kritisiert, verängstigteEltern schränkten die Freiheit ihrer Kinder zu sehr ein, wenn allzuaufwühlend über Verbrechen an Kindern berichtet werde.