Fotografie Ausstellung zu Fotografien von Karin Székessy in Lüneburg
Die Kunsthalle Lüneburg zeigt eine umfassende Retrospektive der Fotografien von Karin Székessy. Ihre einfühlsamen Aktfotos machten die Wahl-Hamburgerin international bekannt.

Lüneburg - Unter dem Titel „Zeitspuren einer Ikone der Fotografie“ widmet die Kunsthalle Lüneburg der Künstlerin Karin Székessy eine Retrospektive. In der Ausstellung vom 4. Mai bis zum 27. Juli sind Werke aus sieben Jahrzehnten zu sehen – darunter Aktfotografien, Künstlerporträts und frühe Reportagen. Der Eintritt ist frei.
„Das ist unsere wichtigste Ausstellung des Jahres“, sagt Judith Fietz, Pressesprecherin der Kulturbäckerei. „Sie ist die Vorreiterin der feministischen Aktfotografie.“ Ihr Blick auf die Models sei eher schwesterlich, weich gewesen. Es sei ihr immer wichtig gewesen, die Frauen nicht zu entmenschlichen oder als Objekte darzustellen, sagt die 87-Jährige selbst in einem Interview.
Etwa 120 Werke unterschiedlichster Formate der in Hamburg und Südfrankreich lebenden gebürtigen Essenerin werden in der Hansestadt ausgestellt. In den 60er Jahren entwickelte Székessy ihre Fotos in der als Dunkelkammer umfunktionierten Küche ihrer Hamburger Wohnung, wenn die Kinder schliefen. Es ging darum, den Lebensunterhalt zu sichern. „Kunst? Nein, dieser Gedanke kam mir damals überhaupt nicht in den Sinn“, sagt die Fotografin heute.
1971 heiratete sie den Maler Paul Wunderlich, in dessen Schatten sie für Jahrzehnte stand. Ihr Leben im Süden Frankreichs veränderte ihre Arbeiten. „Von dem weichen, grauen Licht Hamburgs kam ich plötzlich in eine intensive, völlig andere Lichtsituation“, sagt sie. Die Umgebung inspirierte sie, sich zunehmend Stillleben zu widmen.