Tödliches Ende eines Bootsausflugs Tödliches Ende eines Bootsausflugs: Junge aus Eisleben ertrinkt in Plauer See
Halle/Plau/MZ. - Zwei Jungen aus Eisleben wollten gemeinsam im Norden die Ferien verbringen. Jetzt ist einer von ihnen tot. Ertrunken im Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern.
Die beiden 15-jährigen Freunde, die mit dem Vater des einen Jungen beim Großvater zu Besuch waren, hatten sich am Dienstag Vormittag ein kleines Paddelboot organisiert und waren bei frischem Wind und Schauerböen auf den See hinausgefahren. Als das Boot 400 bis 500 Meter vom Ufer entfernt war, rutschte ein Paddel ins Wasser und beide Jungen sprangen hinterher. Einer von ihnen tauchte wieder auf und konnte sich retten, der andere blieb verschwunden. "Wahrscheinlich hat der Junge einen Herzstillstand erlitten und ist einfach untergegangen", sagte Wulf Nehls von der Wasserschutzpolizei in Plau am See der MZ. "Das Wasser hat hier schließlich nur acht Grad. Da kann sich so ein kleines Herz erschrecken."
Ein Surfer der das Geschehen beobachtet hatte, half dem überlebenden Jungen und verständigte die Polizei. Doch obwohl rund 50 Helfer sofort nach dem Jungen such-ten, fehlte jede Spur. Nach wenigen Stunden räumte man dem 15-Jährigen auf Grund der Wassertemperaturen nur noch geringe Überlebenschancen ein. Auch gestern suchten sechs Taucher, drei Hubschrauber und weitere Helfer nach dem Jungen - allerdings suchten sie nun nach einer Leiche.
Der überlebende Junge, der eine leichte Unterkühlung und einen Schock erlitten hatte, zeigte den Helfern gestern, an welcher Stelle sich das Unglück ungefähr zugetragen hat. "Er hat uns hingeführt, aber dann hörte er plötzlich auf zu reden und sagte kein Wort mehr", erzählte Wulf Nehls. Bis gestern Abend konnte die Leiche des vermissten Jungen nicht geborgen werden. Nehls: "Der See ist an der Unglücksstelle drei bis 15 Meter tief. Wann der Körper auftaucht, hängt von vielen Faktoren ab."