Skunklock Skunklock: US-Amerikaner entwickelt Schloss, dass Fahrraddiebe übergeben
Die Zahlen sind niederschmetternd: In Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr als 335.000 Fahrräder gestohlen worden, in Köln nahmen Diebe in diesem Zeitraum 8037 Räder mit, in Berlin ganze 32.244. Die Aufklärungsquote: nicht der Rede wert.
Wer in der Großstadt wiederholt seines Velos beraubt wurde, der wünscht den Fahrraddieben natürlich nur Schlechtes. Und träumt von einem schlauen Fahrradschloss, das dafür sorgt, dass der Räuber nicht froh wird mit seiner Beute. Oder, noch einen Schritt weiter gedacht: Dass der Verbrecher brechen muss.
Chemikalie im Hohlraum des Schlosses
Eine solide Diebstahlsicherung – gepaart mit etwas schwarzer Pädagogik – verspricht „Skunklock“ (frei übersetzt: Stinktierschloss), eine Erfindung des US-Amerikaners Daniel Idzkowski. Die Idee kam dem Mann aus Kalifornien, nachdem einem Freund am helllichten Tag sein mit zwei mehr als 100 Dollar teuren Schlössern gesichertes Rad abhanden kam.
Und so funktioniert Idzkowskis wehrhaftes Schloss: Der innere Hohlraum steht unter Druck, er enthält eine Chemikalie, die heftige Übelkeit auslöst. Das Brechmittel strömt aus, sobald das Bügelschloss aus Kohlenstoffstahl aufgesägt wird, und schlägt den Dieb wahrscheinlich in die Flucht – oder zwingt ihn wenigstens in die Knie.
Neben Brechreiz und Atemproblemen sorgt das Gas für vergleichbare Symptome wie Pfefferspray. Projektmitarbeiter Idzkowskis stellten bei peinigenden Selbstversuchen fest, dass die Kotzwahrscheinlichkeit bei 60 Zentimeter Entfernung zur Schnittstelle bei sagenhaften 99 Prozent lag.
Rechtslage muss noch geklärt werden
Das Ganze begannt als Crowdfunding-Projekt, der Tüftler sammelte in den USA 26.000 Dollar (23.800 Euro) von 220 Unterstützern ein. Diese kommen, so der Zeitplan, im Juni 2017 als erste in den Genuss von „Skunklock“. Zuvor muss aber noch geklärt werden, ob diese Fahrradfahrer-Notwehr auch rechtens ist.