Abschiebung gestoppt Schweden: 21-jährige Elin Ersson stoppt Anschiebung und wird angeklagt

Köln/Göteborg - Die Schwedin Elin Ersson, die mit einer Protest-Aktion die Abschiebung eines Afghanen aus Schweden verhindert hat, wird nun angeklagt. Berichten des „Guardian“ und der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“ zu Folge wird ihr vorgeworfen, gegen das Luftfahrtgesetz verstoßen zu haben.
Der 21-Jährigen droht nun ein Geldbuße oder eine Gefängnisstrafe bis zu sechs Monaten.
Ersson hatte mit ihrer Aktion im Juli weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Sie kaufte sich ein Ticket für den Abschiebeflug eines Afghanen und ging wie alle anderen mit an Bord. Kurz bevor die Maschine starten wollte, stand sie auf und weigerte sich wieder ihren Platz einzunehmen. Solange nicht alle Passagiere sitzen, kann ein Flugzeug nicht losfliegen. Die Aktivisten filmte die Aktion und streamte das Video bei Facebook. Sie sagte, sie werde sich erst wieder setzen, wenn der Afghane das Flugzeug verlassen dürfe.
Die Aktion gefiel den anderen Mitreisenden, einige taten es ihr nach und standen ebenfalls auf. Ihr Protest war erfolgreich: Ersson und der Afghane durften unter dem Applaus der anderen Passagiere aussteigen. Der Erfolg hielt allerdings nur kurz: Der 52-Jährige Mann wurde schon am nächsten Tag endgültig abgeschoben.
Der Aktivistin wird vorgeworfen, sie habe sich nicht an die Anweisungen des Kapitäns gehalten und sich mehrfach geweigert den Aufforderungen des Personals Folge zu leisten. Ersson äußerte sich bisher nicht zu der Anklage.