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Schönheits-Wettbewerb Schönheits-Wettbewerb: 20-jährige Peruanerin wird zur «Miss World 2004» gewählt

04.12.2004, 16:45
Miss Peru, Maria Julia Mantilla Garcia, winkt nach ihrer Wahl zur "Miss World 2004 ins Publikum. (Foto: dpa)
Miss Peru, Maria Julia Mantilla Garcia, winkt nach ihrer Wahl zur "Miss World 2004 ins Publikum. (Foto: dpa) EPA

Sanya/dpa. - Im türkisfarbenen Abendkleid nahm sie überwältigt vor Freude dieKrone von ihrer Vorgängerin, der Irin Rosanna Davison, die Tochterdes Sängers Chris de Burgh ist, entgegen. Als zweitschönste Frauwurde die 18-jährige Claudia Julissa Cruz Rodriguez aus derDominikanischen Republik gewählt. Die quirlige 24-jährige Miss USA,Nancy Randall, kam auf Platz Drei. Die deutsche Kandidatin, die21-jährige Studentin Inka Weickel aus Alzey in Rheinland-Pfalz,verfehlte die Endrunde der letzten 15 Bewerberinnen.

Für einen traurigen Moment in dem sorgfältig choreografierten 54.Miss World-Wettbewerb sorgte die Polin Katarzyna Weronika Borowicz,die zu den letzten fünf Bewerberinnen gehörte. Stockend berichtetedie 19-jährige mehreren hundert Millionen Zuschauern weltweit, siehabe eine großartige Zeit in Hainan gehabt, doch sei währenddessenihr Vater gestorben: «Ich bin für ihn hier.» Laut Organisatorensollen sogar 2,5 Milliarden Menschen vor den Fernsehern gesessenhaben.

Der US-Fernsehstar Troy McClain, das britische Model Lisa Snowdownund Angela Chow, Star des Hongkonger Senders Phoenix, der auch inChina ausgestrahlt wird, moderierten in Englisch und Chinesisch. DerSänger Lionel Richie sang seine Welthits und meinte: «Das sindunglaubliche Frauen. Sie sind nicht nur schön, sondern auch klug. DieWelt steht vor einer schwierigen Entscheidung.» Das chinesischePublikum begeisterte Richie, als er in seinem Welthit «Hello»plötzlich statt dessen «Ni Hao» (Wie geht's?) sang.

Die 1,74 Meter große neue Miss World aus Trujillo an der NordküstePerus will eigentlich Lehrerin werden, denkt aber auch an eineKarriere im Tourismus. Ihr Heimatort hat das größte archäologischeMonument an der peruanischen Küste, die aus Sand geformte Stadt ChanChan. In ihrer Freizeit malt die Lehramtsstudentin, schaut Filme,treibt Sport und tanzt. Ihr Motto: «Meine Familie gibt mir Kraft.»

Die tropische Insel im Süden Chinas, dessen kommunistische Führervor der Umarmung mit der Marktwirtschaft Schönheitswettbewerbe alsdekadent oder sexistisch abgelehnt hatten, scheint jetzt regelmäßigerGastgeber zu werden. Sanya und die Londoner Miss-World-Organisationvereinbarten, den nächsten Wettbewerb wieder und damit zum drittenMal in Folge in dem Touristenort statt finden zu lassen. «Wir habendas Gefühl, das ist unser Zuhause», sagte Präsidentin Julia Morley.

Vor zwei Jahren waren vor dem Schönheitswettbewerb in Nigeriablutige Unruhen ausgebrochen, bei denen 220 Menschen ums Lebengekommen waren. Die Veranstaltung wurde kurzfristig nach Londonverlegt. 2003 kam das Miss World-Spektakel erstmals nach China.Damals hatte der Touristenort Sanya noch 4,8 Millionen US-Dollardafür zahlen müssen, doch diesmal nichts mehr.