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Schifffahrt Schifffahrt: Fischkutter und Besatzung sind auf der Nordsee verschollen

09.11.2006, 10:25
Jörg Bünting vom Seenotrettungskreuzer «Hermann Helms» hält in Cuxhaven die Notrufsendeboje «EPIRB» des seit Mittwochabend vermissten Kutters «Hohe Weg» aus Brake (Kreis Wesermarsch) in der Hand. (Foto: dpa)
Jörg Bünting vom Seenotrettungskreuzer «Hermann Helms» hält in Cuxhaven die Notrufsendeboje «EPIRB» des seit Mittwochabend vermissten Kutters «Hohe Weg» aus Brake (Kreis Wesermarsch) in der Hand. (Foto: dpa) dpa

Bremen/Brake/dpa. - Die Hoffnung, die Seeleute auf rauer See noch lebend zu bergen, sank amDonnerstag von Stunde zu Stunde. «Die Hoffnung, sie noch lebend zufinden, ist äußerst gering und unwirklich», sagte am Abend AndreasLubkowitz von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger(DGzRS) in Bremen.

Am Mittag hatten Einsatzkräfte westlich von Cuxhaven eine leereRettungsinsel des Kutters gefunden. Die Suche nach den vier Männernaus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurde am Nachmittag nachStunden vergeblicher Suche unterbrochen. Das Seegebiet sei weitgehendüberprüft, hieß es bei der Seenotleitung Bremen. Durch zunehmendeWetterverschlechterung sei der Einsatz von Sonar-Ortungsgeräten zurSuche nach dem Wrack derzeit nicht möglich.

Vom Kutter «Hohe Weg» war am späten Mittwochabend ein letztesautomatisches Alarmsignal empfangen worden. Es stammte von einerautomatischen Seenotfunkbake des Schiffes, die später geborgen wurde.Seither gibt es keine Spur über den Verbleib des Schiffes. Impausenlosen Einsatz versuchten die Retter mit sechs Seenotkreuzern,weiteren Schiffen, zwei Flugzeugen und vier Hubschraubern das Lebender Fischer zu retten.

Aller Wahrscheinlichkeit nach sank die «Hohe Weg» in der DeutschenBucht, 16 Seemeilen vor Helgoland. «Denkbar ist, dass eine Welle denKutter erwischt hat und er gekentert ist», sagte der Sprecher. Durchden Wind könnte das havarierte Schiff auch weg getrieben worden sein.In der Nähe der letzten bekannten Position sei starker Dieselgeruchfestgestellt worden. Es hätten auch Gegenstände von dem Kutter imWasser geschwommen.

Die Wassertemperatur der Nordsee lag bei 10,5 Grad. Die Suchewurde nach Angaben der Marine durch schlechtes Wetter mitorkanartigen Böen und Wellenhöhen von bis zu drei Metern starkbeeinträchtigt.