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Corona-Betrugsfälle Rund 1,35 Millionen Euro Corona-Hilfen gewaschen? Anklage

In der Corona-Krise wollte der Staat schnell und unkompliziert helfen. Zahlreiche Betrüger haben das ausgenutzt. Noch immer beschäftigen die Fälle die Justiz.

Von dpa 03.09.2025, 13:43
Die Staatsanwaltschaft hat einen Autohändler angeklagt wegen des Verdachts der Geldwäsche. (Symbolbild)
Die Staatsanwaltschaft hat einen Autohändler angeklagt wegen des Verdachts der Geldwäsche. (Symbolbild) Sven Braun/dpa

Berlin - Ein Berliner Autohändler soll rund 1,35 Millionen Euro zu Unrecht kassierte Corona-Hilfen über den Verkauf von Luxusautos gewaschen haben. Die Staatsanwaltschaft geht von elf Fällen gewerbsmäßiger Geldwäsche aus und hat Anklage gegen den 42-Jährigen erhoben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Mann soll Luxuswagen wie Rolls Royce, Porsche oder Bentley angekauft oder weiterverkauft haben, um die die illegale Herkunft des Geldes zu verschleiern und dessen Auffinden zu verhindern.

Nach den Ermittlungen gehörte der Autohändler zu einer Gruppe, die im Jahr 2020 bundesweit zahlreiche unberechtigte Anträge auf sogenannte November- und Dezemberhilfen sowie Überbrückungshilfe III im Kontext mit der Corona-Pandemie gestellt hat. Alleine in Berlin sollen die Männer und Frauen 23 Anträge gestellt und insgesamt rund 3,83 Millionen Euro kassiert haben. 

Mehr als 60 Anträge bundesweit 

Bundesweit wurden laut Staatsanwaltschaft mehr als 60 Anträge gestellt. Ermittelt werde in dem Zusammenhang unter anderem auch von Behörden im niedersächsischen Göttingen sowie Kassel in Hessen, so der Sprecher. 

Unternehmer und Solo-Selbstständige konnten in Berlin zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 schnell und unkompliziert Hilfsgelder beantragen. Nach Einschätzung des Berliner Landeskriminalamtes wurde es Betrügern einfach gemacht, an Zuschüsse zu gelangen. In der Folge landeten bei der Staatsanwaltschaft Tausende Betrugsverfahren. Im Frühjahr waren davon nach Angaben des Sprechers noch knapp 550 Verfahren offen.