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Prozesse Prozesse: Mathias Rust zu Geldstrafe verurteilt

17.04.2001, 12:00

Hamburg/dpa. - Der als «Kreml-Flieger» bekannt gewordene Mathias Rust hat am Dienstag erneut in Hamburg vor Gericht gestanden. Der 33-Jährige wurde zu einer Geldstrafe von 10 000 Mark verurteilt, weil er im vergangenen November in einem Hamburger-Kaufhaus einen Kashmere-Pullover für 179 Mark gestohlen hatte.

Rust war durch eine fliegerische Sensation bekannt geworden: Er landete am 28. Mai 1987 mit einer Cessna auf dem Roten Platz in Moskau unweit der Basilius-Kathedrale. Drei Mal kreiste die kleine Maschine nach Augenzeugenberichten über dem Amtssitz des damaligen Kremlchefs Michail Gorbatschow. Wegen illegaler Einreise, Verletzung internationaler Luftfahrtsregeln und Rowdytum wurde der damals 19- Jährige in Russland zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach 14 Monaten begnadigte man ihn auf internationalen Druck hin.

Im November 1989 attackierte Rust als Zivildienstleistender eine Schwesternschülerin in einem Krankenhaus in Hamburg. Die 18-Jährige hatte sich geweigert, ihn zu küssen. Dafür wurde er zu zweieinhalb Jahren Haft und 35 000 Mark Schmerzensgeld verurteilt. 1996 musste er vor dem Amtsgericht einen so genannten Offenbarungseid leisten. Rust konnte seine Schulden nach einem verlorenen Prozess gegen eine Zeitung nicht mehr zahlen.