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Häusliche Gewalt Protest gegen Gewalt an Frauen

In Berlin gedenken Frauenrechtsgruppen öffentlich der Opfer häuslicher Gewalt. Hunderte Schutzplätze fehlen, mit drastischen Folgen für Betroffene.

Von dpa 05.05.2025, 13:39
Mit roten Schuhen soll gegen Gewalt an Frauen protestiert werden (Archivbild).
Mit roten Schuhen soll gegen Gewalt an Frauen protestiert werden (Archivbild). Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin - Mit einer Aktion vor dem Rathaus Neukölln wollen Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern und Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt getöteter Frauen protestieren. „Solange sich politisch nichts ändert, solange Männer nicht wirksam daran gehindert werden, ihre (Ex-)Partnerinnen zu töten, so lange werden wir unseren Alltag unterbrechen“, um dieser Frauen zu gedenken, teilte die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) mit. 

Der Bedarf an Unterstützung übersteige die Anzahl der Plätze deutlich. Täglich müsse bei der BIG Hotline gegen häusliche Gewalt 10 bis 15 Schutz suchenden Frauen und ihren Kindern mitgeteilt werden, dass es keinen freien Platz gebe, teilte eine Sprecherin mit. Nach den Vorgaben der Istanbul-Konvention fehlen demnach 486 Schutzplätze für gewaltbetroffene Frauen in Berlin. 

Vor dem Rathaus sollen am Mittwoch rote Schuhe in Gedenken an die getöteten Frauen aufgestellt werden. Damit solle ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt gesetzt und den politischen Forderungen Ausdruck verliehen werden. 

Dazu zählten unter anderem die Umsetzung der Istanbul-Konvention, der bundesweite Ausbau der Frauenhausplätze sowie verpflichtende Fortbildungen für Polizei, Richter und Jugendämter zu häuslicher Gewalt und Präventionsarbeit an Schulen. 

Im vergangenen Jahr sind allein in Berlin nach Angaben von BIG 29 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet worden. Zuletzt war am 17. April eine Frau und Mutter von vier Kindern in Britz erstochen worden, mutmaßlich von ihrem Ex-Partner. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Femizid aus.