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Kommunen Berlin und Tel Aviv besiegeln Städtepartnerschaft

Tel Aviv ist Berlins Partnerstadt Nummer 19. Beide Bürgermeister sehen ein wichtiges Signal - gerade in politisch sehr schwierigen Zeiten.

Von dpa Aktualisiert: 05.05.2025, 18:19
Tel Aviv ist Berlins 19. Partnerstadt.
Tel Aviv ist Berlins 19. Partnerstadt. Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin - Berlin und die israelische Metropole Tel Aviv sind jetzt offiziell Partnerstädte. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und sein Amtskollege Ron Huldai unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen im Roten Rathaus. 

Beide Kommunen wollten ihre schon länger gelebte Freundschaft und Partnerschaft ausbauen, sagte Wegner. „Wir wollen stärkeren Austausch in Wirtschaft, in der Kultur und anderen Bereichen.“ Geplant sei auch ein noch stärkerer Austausch von jungen Leuten. Denn wo sich Menschen kennenlernten und Freundschaften entstünden, hätten Hass und Hetze keinen Platz.

Wegner: Besondere Verantwortung 

Tel Aviv sei eine junge, vielfältige und spannende Metropole - ebenso wie Berlin. Beide Städte passten deshalb gut zusammen. Und Wegner betonte: „Wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung für jüdisches Leben, aber auch eine besondere Verantwortung, das Existenzrecht Israel immer und stets zu verteidigen.“ 

Israelischer Gast dankt für Solidarität 

Huldai sagte, die Geschichte beider Städte sei voller Narben. Heute setzten sie sich für Freiheit, Frieden und Toleranz ein. „Ihre Zusammenarbeit basiert auf gemeinsamen Werten mit der Freiheit und Würde im Zentrum.“ 

Huldai dankte Wegner für seine Solidarität nach dem Terrorüberfall der palästinensischen Hamas auf Israel im Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. Er würdigte auch Wegners Eintreten gegen Antisemitismus. Zum Abschluss seiner Rede forderte Huldai: „Bringt die Geiseln jetzt nach Hause.“ Noch immer befinden sich etliche in den Händen der Hamas. 

Berlin hat nun 19 Partnerstädte 

Tel Aviv ist die 19. Partnerstadt Berlins. Beide Metropolen schlossen ihre Vereinbarung vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts und des anhaltenden Gaza-Kriegs. Diesem Krieg mit vielen Toten ging der Hamas-Terrorangriff auf Israel voraus. 

Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, kritisierte die neue Städtepartnerschaft. Der Berliner Senat unterzeichne die Vereinbarung in einer Zeit, „in der Israel genozidale Verbrechen begeht“, erklärte der Botschafter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er warf dem Senat vor, kein Mitgefühl zu zeigen mit den Berlinern palästinensischer Herkunft, deren Eltern oder Geschwister in dem aktuellen Krieg getötet wurden. 

Städtepartnerschaften pflegt Berlin bisher unter anderem mit Brüssel, Buenos Aires, Istanbul, Kiew, London, Los Angeles und Peking. Die Partnerschaft mit Moskau ruht derzeit wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.